header-placeholder


image header
image
Klatsch1024 MDR   FrankLichtenecker

Magdeburg-News: „Was man so hört..." – MDR-Producer sagte tschüss


veröffentlicht am Samstag, 2. März 2024

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt hat er nach der Wende Fernsehgeschichte mitgeschrieben. Nach zehn Jahren als Aufnahmeleiter beim DDR-Fernsehen in Adlershof baute er 1991 den Landessender Sachsen-Anhalt in Magdeburg mit auf und hob dann als Produktionsleiter den Mitteldeutschen Rundfunk 1992 mit aus der Taufe. Zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand erzählt mir Gert Franke: „Ich zähle mich zu den Glücklichen, denn ich durfte meine Leidenschaft, vielleicht meine Berufung zum Beruf machen und diesen Beruf bis zum Schluss ausüben.“ Und er sei auch glücklich, dass seine Frau Doris und seine Familie seine Priorisierung, die nicht immer zu ihren Gunsten ausfiel, verstanden und akzeptiert haben. Passé ist nun das morgendliche 5-Uhr-Aufstehen, die täglichen 133 Kilometer vom Wohnort in Potsdam gen Magdeburg, wodurch er immerhin über eine Million Kilometer zurücklegte. Passé ist auch die13-stündige Tagesschicht, die die Entfernung mit sich brachte. Dennoch ging Gert Franke schweren Herzens, denn das Funkhaus und die in und für dieses Haus arbeitenden Kollegen waren mehr als drei Jahrzehnte sein Zentralgestirn, um das sich alles kreiste. Sein Kredo in all dieser Zeit: In Jedermann das Gute sehen und jedermann eine Chance zu geben. Landefunkhausdirektor Tim Herden lobte auch sein Engagement während der Elbehochwasser, als das Landesfunkhaus fast nasse Füße bekam. Einen Sandsack von 2002 hat Gert Franke als gutes Omen im Funkhaus aufbewahrt – bisher hat es funktioniert. Nun ist der Producer dabei, einen neuen Rhythmus zu finden. Mehr Zeit möchte er für seine Frau und Familie haben und für seine 94-jährige Mutter. Naja, und verreisen ist auch angesagt, aber keine Schiffsreisen, Safaris oder transatlantische Touren, sondern eher bodenständig in Deutschland und durch Europa. In seine Fußstapfen tritt nun Silke März als Abteilungsleiterin und Bodo Bergmann übernimmt ihre Vertretung für alle Produktionsaufgaben. Und nun aus den Augen aus dem Sinn? Nicht für Gert Franke. Den Kontakt zu seinen Funkhauskollegen wird er aufrecht halten. „Vielleicht kann ich ja doch noch etwas nützlich sein“, so der Mann, der in Sachsen-Anhalt Fernsehgeschichte mitschrieb.

Bildunterschrift: Nach über 30 Jahren wurde Gert Franke von Landesfunkhausdirektor Tim Herden in den Ruhestand verabschiedet.


Text: Gisela Lichtenecker
Foto: Frank Lichtenecker