Magdeburg-News: Hamburger Journalist Andreas Speit referiert in Magdeburg über verqueres Denken

Andreas Speit, bekannt durch seine Kolumne „Der rechte Rand“, ist ein profunder Kenner des Rechtsextremismus. Seit vielen Jahren beobachtet und kommentiert der Experte die oftmals skurril anmutende Szene von sogenannten Reichsbürgern und die kruden Gesellschaftsbilder von „Querdenkern“. Das Grundgesetz habe für „Reichsbewegte“ und „Querdenkende“, wie Andreas Speit diese Gruppen betitelt, um deutlich zu machen, dass auch Frauen in ihnen eine gewichtige Rolle spielen, keine Gültigkeit. Die einzelnen Motive können hierbei aber jeweils ganz unterschiedlich sein, wie er unterstreicht, weshalb sich kaum ein eingängiges Bild ergebe, in das sich die Sektierer*innen kurzerhand einordnen ließen.

Eine Tendenz zur Delegitimierung des Staates und zu Verschwörungserzählungen haben beide Bewegungen jedoch gemein, stellt Andreas Speit immer wieder fest. Die Ablehnung von Aufklärung, Demokratie, Liberalismus und Humanismus beschränke sich dabei keineswegs auf das herkömmlich rechte Milieu, sondern stützt sich etwa auch im alternativ-bürgerlichen Milieu auf eine lange Kontinuität. Solche Weltbilder einer „gekränkten Freiheit“, die sich emanzipatorisch gebärde, aber letztlich rechtsextremes Gedankengut verbreite, hinterfragt Andreas Speit in seinem anschaulichen Vortrag detailliert und auf Basis des neuesten Kenntnisstandes von Rechercheur*innen und beobachtenden Behörden.

Die Stadtbibliothek lädt in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt alle interessierten Gäste am Donnerstag, 25. Januar, um 19.30 Uhr zum Vortrag von Andreas Speit „Verqueres Denken. Über Reichsbewegte und Querdenkende“ in die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, ein. Die Veranstaltung ist zugleich Teil der Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ der Initiative Weltoffenes Magdeburg vom 16. Januar bis zum 27. Januar 2024. Der Eintritt ist frei.