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Baum entwurzelt pixabay

Magdeburg-News: Bäume in Sachsen-Anhalt nach Jahren des Extremwetter weiter stark geschädigt



veröffentlicht am Samstag, 9. Dezember 2023

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze hat in dieser Woche gemeinsam mit Dr. Ulrike Talkner, Abteilungsleiterin im Bereich der Umweltkontrolle in der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA), den Waldzustandsbericht 2023 Sachsen-Anhalt vorgestellt.

Die Auswirkungen der Trockenheit der vergangenen Jahre machen sich auch 2023 deutlich am Vitalitätszustand der Waldbäume bemerkbar. Die mittlere Kronenverlichtung – ein bedeutender Indikator für den Zustand der Bäume – lag 2023 für alle Baumarten- und Altersgruppen mit 26 Prozent weiterhin auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Mit 11 Prozent ist ein im Vergleich zum langjährigen Mittel sehr hoher Anteil der Bäume als stark geschädigt einzustufen (1991–2023: 3,9 Prozent). Dabei weist aktuell die Fichte – die häufigste Baumart im Bereich des Mittelgebirges – mit 66 Prozent einen extrem hohen Anteil stark geschädigter Bäume auf. Die in Sachsen-Anhalt häufigste Baumart – die Kiefer – leidet auch 2023 weiter massiv unter dem Befall durch verschiedene Borkenkäferarten.

Forstminister Sven Schulze: „Nach den massiven Schäden in unserem Wald in Sachsen-Anhalt arbeiten wir weiter daran, die Bestände widerstandsfähiger für die künftigen Herausforderungen des Klimawandels zu machen. Mit Verjüngungsmaßnahmen und dem Aufbau eines klimaresilienteren Mischwaldes sind wir auf einem guten Weg. Dafür stehen für den privaten und kommunalen Waldbesitz in diesem Jahr rund 11,8 Millionen Euro Fördermittel im Landeshaushalt zur Verfügung. Unser Ziel ist, die vielfältigen Funktionen des Waldes dauerhaft zu sichern.“

Hintergrund: In Sachsen-Anhalt gibt es rund 462.000 Hektar Wald – das entspricht etwa 26 Prozent der Landesfläche. Der Waldanteil liegt damit unter dem Bundesdurchschnitt (32 Prozent). Im Eigentum des Landes befinden sich rund 26 Prozent der Waldfläche. In Sachsen-Anhalt gibt es über 50.000 private Waldbesitzer – den überwiegenden Anteil bilden kleine Privatbesitzer. Sie besitzen durchschnittlich rund fünf Hektar Wald.

Die häufigste Baumart in Sachsen-Anhalt ist die Kiefer – insbesondere im Norden und Osten wächst sie auf den sehr sandigen Böden. Im Harz sind Fichte und Buche die vorherrschenden Baumarten. Der Klimawandel mit sehr trockenen Jahren, Stürmen und Schädlingsbefall haben Sachsen-Anhalts Wäldern – insbesondere im Harz – stark zugesetzt. Im Zuge des Waldumbaus sollen perspektivisch klimastabilere Mischwälder entstehen.


Text: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay