veröffentlicht am Donnerstag, 14. September 2023
Magdeburg. Bereits am 3. März streikten Beschäftigte im Nahverkehr gemeinsam mit Klimaaktivisten, jetzt geht die Kampagne #WirFahrenZusammen in die nächste Phase: Beschäftigte der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) beteiligen sich mit ihrer Gewerkschaft ver.di und Fridays for Future (FFF) Magdeburg an einer bundesweiten Petition für bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr und einen ÖPNV-Ausbau.
Startschuss soll der globale Klimastreik am 15. September sein, der in Magdeburg um 15 Uhr auf dem Domplatz startet. Ziel der gemeinsamen Petition sei es, die breite gesellschaftliche Mehrheit für einen gut ausgebauten und funktionierenden ÖPNV mit guten Arbeitsbedingungen sichtbar zu machen.
Peter Seifert, MVB-Vertrauensleute-Sprecher: “Die Beschäftigten im ÖPNV erwarten ein klares Bekenntnis der Politik zum ÖPNV, ein klares Bekenntnis zur sozial-ökologischen Klima- und Verkehrswende. Eine auskömmliche Finanzierung des ÖPNV ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Verkehrswende. Wir kämpfen weiter um bessere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen, sowie mehr Wertschätzung. Die [...] Kollegen erwarten für die Anfang nächstes Jahr bevorstehenden Tarifverhandlungen eine erhebliche Lohnsteigerung und keine Almosen.”
Anna, Sprecher von FFF Magdeburg: “Egal wo wir wohnen, in der Stadt oder auf dem Land, ob wir ein Auto haben oder nicht, wir alle brauchen
einen ÖPNV, der uns bezahlbar und zuverlässig zur Schule, zur Arbeit oder vom Club nach Hause bringt. Gerade auf dem Land braucht es große
Investitionen, damit der ÖPNV eine Zukunft hat. Dafür tun wir uns zusammen: ÖPNV-Beschäftigte, Aktivisten und Fahrgäste, egal ob wir
in der Neustadt oder in Fermersleben einsteigen. Gemeinsam können wir uns diesen ÖPNV auch gegen die Bundesregierung und die Arbeitgeberseite
erkämpfen und zeigen, dass ein ÖPNV-Ausbau und gute Arbeitsbedingungen zusammen gehören.”
Konkret fordern ver.di und FFF in ihrer gemeinsamen Petition, dass Bund und Länder ihr Versprechen einer Verdopplung des ÖPNV bis 2030 wahr
machen. Voraussetzung dafür sei, dass die Forderungen der ÖPNV-Beschäftigten in den Anfang 2024 anstehenden Tarifverhandlungen im
Nahverkehr umgesetzt werden. Ohne bessere Arbeitsbedingungen sei ein Ausbau des Nahverkehrs angesichts des Personalmangels nicht machbar.
Wollen Bund und Länder ihr eigenes Ziel einer Verdopplung bis 2030 noch erreichen, brauche es mindestens 16 Milliarden Euro mehr pro Jahr für
den ÖPNV.
In über 30 Städten stehen Beschäftigte, Fahrgäste und Klimaktivisten gemeinsam im Rahmen der #WirFahrenZusammen Kampagne für einen
verlässlichen ÖPNV, seinen Ausbau und gute Arbeitsbedingungen ein.