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Magdeburg-News: Archäologische Untersuchungen für Intel-Ansiedlung am Eulenberg im Zeitplan



veröffentlicht am Donnerstag, 14. September 2023

Magdeburg. Seit Beginn des Jahres 2023 laufen die archäologischen Untersuchungen im Gewerbegebiet Eulenberg. Dort plant der US-amerikanische Halbleiterhersteller Intel den Bau von zwei Chipfabriken. Die Untersuchungen erfolgen in einem zweistufigen Verfahren und werden bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Damit wird der Weg für weitere Arbeiten zur Erschließung des Eulenbergs freigemacht.

Seit Jahresbeginn prägen Bagger das Bild des Eulenbergs. Da das Gebiet vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt als archäologische Verdachtsfläche eingestuft wurde, müssen im Vorfeld von Baumaßnahmen Ausgrabungen vorgenommen werden. Ziel ist es, Bodendenkmale und ggf. Funde zu dokumentieren und zu sichern, um mehr über die Besiedlung Sachsen-Anhalts und die Einbindung in die europäische Geschichte zu erfahren.

Die Grabungen erfolgen in zwei Phasen: In der bereits abgeschlossenen 1. Phase wurden breite Suchgräben angelegt und die Schwarzerde systematisch in Streifen mit Baggern abgenommen, um auffällige farbliche Strukturen im Boden erkenntlich zu machen. Mehr als 50 Fundstellen konnten in der 1. Phase identifiziert werden. Aktuell erfolgen auf der Kernfläche die Arbeiten der 2. Phase: Diese sehen vor, die festgestellten Bodendenkmale vollständig zu sichern sowie die Funde im Zusammenhang zu dokumentieren. Bis zum Jahresende werden die Arbeiten am Eulenberg definitiv abgeschlossen sein.

Zu den Funden gehören unter anderem das Grab eines Mannes aus der Zeit der Völkerwanderung und ein möglicherweise bis zu 10.000 Jahre altes Grab mit vermutlich einer Frau sowie die Fundamentreste von Gebäuden einer rund 4.000 Jahre alten Siedlung. Erste Funde wurden vergangene Woche gereinigt und für vertiefende Untersuchungen nach Halle geschickt.

Die archäologischen Untersuchungen führt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in enger Abstimmung mit dem Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit der Landeshauptstadt Magdeburg durch. Unter www.invest-magdeburg.de geben Dokumentationsvideos Einblicke in die umfangreiche Arbeiten.  
 
Bildunterschrift: Ein möglicherweise bis zu 10.000 Jahre altes Grab mit vermutlich einer Frau 


Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: Landeshauptstadt Magdeburg, Sylvia Loeber