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Magdeburg-News: Ausländerbehörde in Magdeburg nach Angriff nur eingeschränkt arbeitsfähig



veröffentlicht am Mittwoch, 23. August 2023

Magdeburg. Bei einem Angriff auf die Ausländerbehörde im Breiten Weg sind heute Vormittag mehrere Scheiben des Eingangsbereiches zerstört worden. Verletzt wurde niemand. Der Täter, ein Asylbewerber, konnte von der Polizei gestellt werden. Er hatte mit dem Ständer einer Absperrung und unter Anwendung extremer Gewalt mehrere Scheiben eingeschlagen. Aufgrund der Schäden ist die Ausländerbehörde am heutigen Dienstag geschlossen, weil eine organisatorische Neuaufstellung erforderlich ist. Wer für heute einen Termin hatte, erhält von der Ausländerbehörde automatisch einen neuen Termin und braucht nichts zu unternehmen. Ab Mittwoch wird der Zutritt über einen Nebeneingang abgesichert. 
 
"Die Aggressivität und das Verhalten machen mich fassungslos", zeigt sich Oberbürgermeisterin Simone Borris bestürzt. "Das Verhalten des Mannes verurteile ich auf das Schärfste. Nach dem Vorfall im März dieses Jahres, als rund 20 Personen in die Ausländerbehörde eindringen wollten, wurde heute ein weiteres Mal eine Grenze überschritten. Die psychischen Folgen für unsere Beschäftigten können noch nicht abgeschätzt werden. Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten ihr tägliches Arbeitspensum, das stetig ansteigt, unter einem hohen Druck. Sie sind dabei für die Umsetzung der entsprechenden Gesetze und Verordnungen verantwortlich und treten unseren ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern respektvoll gegenüber. Dies erwarte ich auch umgekehrt! Wir haben die Straftaten bei der Polizei angezeigt und dem Mann Hausverbot erteilt."
 
Der zuständige Beigeordnete für Personal, Bürgerservice und Ordnung, Ronni Krug, hat sich umgehend vor Ort ein Bild von den Schäden gemacht und mit den betroffenen Beschäftigten gesprochen. "Man kann sich sicher vorstellen, welche Auswirkungen so ein aggressives Verhalten auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Die Intensität der Gewalt und die Zerstörungswut gehen nicht spurlos an den Kolleginnen und Kollegen vorbei. Unser Dank gilt den Beschäftigten unseres Sicherheitsunternehmens, die durch ihr sofortiges und umsichtiges Handeln Schlimmeres verhindert haben. Bei der Aufarbeitung der heutigen Straftaten ist aber auch das Land Sachsen-Anhalt gefragt. Fast wöchentlich müssen die Ausländerbehörden neue Gesetze und Verordnungen umsetzen. Einen Unterstützungsausgleich gibt es vom Land jedoch nicht. Hier sehe ich dringenden Handlungsbedarf. Zudem werden wir in den kommenden Tagen erneut Absprachen mit der Polizei zu Fragen rund um die Sicherheit des Gebäudes und vor allem der Beschäftigten führen müssen."
 
Auf die Fortsetzung der Prozessoptimierung in der Ausländerbehörde hat die Straftat keinen Einfluss. Erst im vergangenen Monat hat die Landeshauptstadt als neue Soforthilfe für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Notlagen ein Terminsystem freigeschaltet. Dadurch werden die direkten Notfallvorsprachen entfallen. Termine können ab sofort unter https://terminvergabe.magdeburg.de frühestens eine Woche im Voraus gebucht werden.
 
Bereits vor der Sommerpause hat der Stadtrat den Umzug der Ausländerbehörde in die Neue Neustadt bis 2024 beschlossen. Mit der geplanten Veränderung der räumlichen Situation können die Abläufe und die direkte Kommunikation weiter verbessert werden.


Bildunterschrift: Beschädigte Scheiben im Eingangsbereich der Ausländerbehörde


Text & Foto: Landeshauptstadt Magdeburg