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Sachsen-Anhalt-News: Bebertaler Matthias Schlitte holt Gold bei Armwrestling-Turnier im slowakischen Senec



veröffentlicht am Sonntag, 16. Juli 2023

Berbertal/Senec. Ursprünglich wollte sich Armwrestler Matthias Schlitte nach der kräftezehrenden Europameisterschaft Ende Mai eine Pause gönnen und in die Alpen reisen. Schließlich stand neben dem Besuch des Formel 1-Rennens in Österreich auch eine Rafting-Tour in Slowenien auf dem Programm. So lautete zumindest der entspannte Plan. Doch dann flatterte im Juni die Ausschreibung für das prestigeträchtige Senec Hand, dem großen Preis der Slowakei, in die Hände des Mannes aus der Börde. Nach einem kurzen Check der Urlaubsreiseroute wurden die Pläne kurzerhand geändert, so dass zum Abschluss noch das hochkarätige Turnier in die Planung aufgenommen wurde. Allerdings erforderte der Wettkampf nicht nur logistisch, sondern auch sportlich ein Umdenken. Bei seinem letzten Start hatte sich Schlitte mühevoll auf den dritten Platz gekämpft. Vier Jahre später als amtierender Weltmeister war er nun zum „Gejagten“ geworden und es galt daher seine Position zu verteidigen. Außerdem feierte das Turnier sein 30-jähriges Jubiläum, so dass die Konkurrenz 2023 noch zahlreicher erscheinen sollte. Die Vorzeichen für eine Trainingspause und kulinarische Genüsse im Urlaub waren deshalb mehr als ungünstig. Neben knallhartem Training im Vorfeld stand auch weiterhin strenges Kalorienzählen für den Bebertaler auf dem Plan.

Dann war es endlich so weit: Mit trotz 30 Grad Außentemperatur voll aufgedrehter Sitzheizung reiste Matthias Schlitte vom letzten Urlaubsort Ljubljana in Slowenien über Österreich in den Wettkampfort Senec (Slowakei). Unweit der slowakischen Hauptstadt Bratislava stand am Freitag das Wiegen an. Mithilfe von ein paar ungeliebten Saunagängen schwitzte sich der „Hellboy“ in die angestammte Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm.

„Normalerweise versuche ich solche kräftezehrenden Methoden zu vermeiden. Diesmal ging es jedoch nicht anders und ich wollte mir es irgendwie auch selbst beweisen“, erklärte Schlitte, der innerhalb von 24 Stunden drei Kilogramm „runterkochte“.

Nachdem der 13-fache Deutsche Meister die Flüßigkeitsspeicher wieder ordentlich aufgefüllt hatte, ging es dann in den Wettkampf. Wie erwartet hielt das Jubiläumsturnier auch sportlich seine Versprechungen und wirkte mit 300 Athleten aus 15 Nationen wie eine kleine Europameisterschaft.

Im Limit bis 70 Kilogramm kämpfte Schlitte gegen Sportler aus Polen, Ungarn, Frankreich, Bulgarien, Serbien, Rumänien und der Slowakei um die begehrten Medaillen. Das harte Training hatte sich aber gelohnt und der amtierende Weltmeister fegte durch die Qualifikation. Bereits im ersten Kampf ließ er dem polnischen Mitfavoriten Lukasz Kopysc keine Chance und eilte von Sieg zu Sieg. Nach weiteren Erfolgen ging es dann bald um den Einzug ins Finale.   

Hier wartete der ebenfalls ungeschlagene rumänischen Champion Ionut Ghidia und es kam somit zu einem Rematch. Bei der vergangenen EM musste sich Schlitte nur seinem Gegenüber geschlagen geben und sich nach dem Finale mit Silber begnügen. Diesmal erwischte Schlitte aber den besseren Start und zwang seinen Gegner zu zwei Fouls. Diese führten zur Niederlage und Schlitte zog ungeschlagen ins Finale ein.

Am Abend ging es dann im Endkampf erneut gegen Ghidia um Gold. Matthias Schlitte ließ sich auch von einem Foul seinerseits nicht aus der Ruhe bringen. Beim Restart zwang er nach zähem Ringen in der ungeliebten Haken-Technik schließlich die Hand seines Gegners ins Polster und sicherte sich das begehrte Gold.  "Ich bin überglücklich und freue mich über den Turniersieg. Es sind Millimeter welche auf diesem hohen Niveau entscheiden. Die Revanche ist gelungen und der Trainingsaufwand hat sich bezahlt gemacht.", bilanzierte der Mann aus der Börde. Nach der Rückkehr in die Heimat geht es nach einer kurzen Regenrationspause gleich mit dem Training weiter. Am 12. August steht dann bereits das nächste Highlight an. Beim "Over the Top" Schlitte beim Heimspiel in Wolfsburg glänzen und seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.


Top 5 – Senior MEN RIGHT 70 kg

1. MATTHIAS SCHLITTE, GERMANY (00091)
2. GHIDIA IONUT, ROMANIA (00106)
3. LUKASZ KOPYSC, POLAND (00069)
4. DOMINIK LEJA, POLAND (00042)
5. HRISTIAN RUSEV, BULGARIA (00067)


Text & Foto: Matthias Schlitte