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Gedenken Blume Rose pixabayn

Magdeburg-News: Gedenken an Opfer des KZ-Außenlagers der Polte-Werke Magdeburg am 14. Juni



veröffentlicht am Montag, 12. Juni 2023

Magdeburg. Das Amt für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt lädt am 14. Juni um 16 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung am Tor des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) der Polte-Werke ein. Erinnert wird damit an die über 3.000 Frauen und 600 Männer, die vom 14. Juni 1944 bis zum April 1945 in dem Lager inhaftiert waren. Alle Interessierten sind zu der Gedenkveranstaltung in der Liebknechtstraße 65 willkommen.
 
Neben Gedenkreden von der Gleichstellungsbeauftragten Heike Ponitka und der stellvertretenden Vorsitzenden des Familien- und Gleichstellungsausschusses des Stadtrates der Landeshauptstadt, Nadja Lösch, wird Pascal Begrich, Geschäftsführer des Miteinander e.V., Worte zur Erinnerung an die Opfer sprechen. Auch ein musikalischer Beitrag ist geplant. Am Ende der Veranstaltung wird es eine Gedenkminute geben, nachdem die Sprecherinnen des Politischen Runden Tisches der Frauen und alle Anwesenden Rosen niedergelegt haben.
 
In der Liebknechtstraße 65-91 befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus von 1944 bis 1945 ein Konzentrationsaußenlager des Rüstungswerkes Polte AG Magdeburg, des KZ Buchenwald und des Frauen-KZ Ravensbrück. Hier wurden über 3.000 Frauen und 600 Männer aus 11 Nationen, jüdischer und nichtjüdischer Herkunft, inhaftiert. Sie mussten als Zwangsarbeiter in den Polte-Rüstungswerken unter unwürdigen Bedingungen arbeiten und wurden überwiegend in den verschiedenen Abteilungen der Munitions-Produktion eingesetzt. Viele der Inhaftierten überlebten das Lager und den Todesmarsch nach Ravensbrück 1945 nicht. Von den über 3.000 Frauen des KZ Polte Magdeburg erlebten nur etwa 600 das Kriegsende.
 

Hintergrundinformationen zum Gedenktor 
Am 27. Januar 2008 wurde die erste Gedenktafel am Tor in der Liebknechtstrasse 65 durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, Magdeburgs ehemalige Gleichstellungsbeauftragte Editha Beier und die Vorsitzende des jüdischen Frauenvereins BeReshit e.V., Ellen Rublow, eingeweiht. Die Tafel erinnert an die Geschichte des Ortes. Seit zwei Jahren informiert eine zusätzliche weitere Tafel auf der rechten Seite des Tores mit QR-Code und neuer Lichtanlage über die Geschichte des Lagers. Der Künstler Ernst-Albrecht Fiedler hatte diese in Umsetzung eines Magdeburger Stadtratsbeschlusses entworfen und angefertigt.  Der von der Betrachtungsseite aus rechte Torflügel scheint etwas offen zu stehen und symbolisiert den Freiheitswillen der Häftlinge des Lagers. Die scheinbare Öffnung des Tores lädt den Betrachtenden ein, zu verweilen und sich mit der Geschichte der Gedenkstätte zu befassen.
 
Seit 2009 veranstalten das Amt für Gleichstellungsfragen und Vertreter von Kulturprojekten und des Stadtrates sowie des Politischen Runden Tisches der Frauen gemeinsam mit Künstler am 14. Juni jährliche Gedenkveranstaltungen am Tor.


Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: pixabay