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Magdeburg-News: Schulen müssen digitaler werden • 135 Millionen Euro für 875 Projekte im Land freigegeben



veröffentlicht am Freitag, 23. Dezember 2022

Magdeburg. Bis auf wenige noch in Bearbeitung befindliche Anträge konnten für 860 der 893 gestellten Förderanträge (die noch offenen 33 Anträge liegen im LISA zur Vorprüfung) im Digitalpakt Bewilligungen durch das LVwA ausgereicht werden. Bei rund 121 Millionen Euro Fördermitteln (des Bundes) entspricht das unter Hinzurechnung des Eigenanteils der Schulträger von mind. 10 Prozent einem Gesamtinvestitionsvolumen von 135 Millionen Euro.

„Die beste Bildung für unsere Kinder in einer digitalisierten Welt zu ermöglichen ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Hier haben wir in Sachsen-Anhalt die ersten Pflöcke eingeschlagen. Mit der Freigabe der Fördermittel ist immer ein wesentlicher Schritt getan, doch im Anschluss müssen Tablets und andere Geräte in den Schulen ankommen. Das stellt inzwischen die größere Herausforderung dar, denn die Genehmigungen selbst haben wir jeweils nach der Prüfung der medienpädagogischen Konzepte durch das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) in wenigen Wochen erledigen können.“  erklärt der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye.

Denn noch immer besteht die Schwierigkeit, die benötigten Geräte zu kaufen und geliefert zu bekommen. Auch schnelles Internet und WLAN sind natürlich notwendig. Hier hakt es nach Rückmeldung der Verantwortlichen vor Ort ebenfalls immer noch.

„Die dafür notwendigen Baumaßnahmen lassen sich aus den bekannten Gründen nicht so schnell realisieren wie wir uns das wünschen. Nach wie vor sind Baufirmen schwer zu bekommen, Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten kommen als Hindernisse für eine schnelle Umsetzung der Digitalisierung unserer Schulen hinzu.“, so der Präsident weiter.

Bis Ende November lagen dem Landesverwaltungsamt daher Auszahlungsanträge in Höhe von 5,7 Millionen Euro vor, die schnellstmöglich ausgezahlt wurden.

Ein weiterer wichtiger Baustein bleibt die Schulung von Lehrkräften, denn „… die Digitalisierung in der Schule darf nicht auf Ausstattungsfragen reduziert werden.“, so Pleye weiter. Deshalb war die Fördermittelvergabe an die Bedingung zu entsprechender Fortbildung geknüpft „Keine Förderung erfolgt ohne Qualifizierung des Lehrpersonals und ohne pädagogisches Konzept, denn kein Medium allein erzeugt gute Bildung.“

Mit der Freigabe des Budgets für die Schulen für Pflegeberufe über 800.000 Euro konnten in diesem Jahr weitere 15 Projekte bewilligt werden. 20 Anträge befinden sich noch in der Prüfung.

„Im Austausch mit allen am Schulleben vor Ort Beteiligten sind wir uns einig: Mit den bislang getätigten Investitionen ist es nicht getan. Die Digitalisierung unserer Schulen ist ein fortlaufender Prozess, der auch über das Jahr 2022 vorangetrieben werden muss.“, so Pleye abschließend.


Hintergrund
 
Das Förderprogramm „DigitalPakt Schule“, welches zwischen dem Bund und den Bundesländern am 17.05.2019 vereinbart wurde, ermöglicht dem Land Sachsen-Anhalt Investitionen in die digitale Bildungsstruktur in Höhe von rund 137,5 Millionen Euro. Pro Schüler stehen 507 Euro zur Verfügung. Das Förderprogramm „DigitalPakt Schule“ ist am 1. Oktober 2019 angelaufen.


Davon fließen:

79,1 Prozent des Gesamtbudgets (108.862.690) Euro in öffentliche Schulen,

0,9 Prozent, (1.145.346 Euro) in Schulen in Trägerschaft des Landes,

9,4 Prozent (12.996.499 Euro) in Schulen in freier Trägerschaft (private Schulen),

Prozent (6.879.100 Euro) in landesweite Maßnahmen (z. B. Lehrerfort- und Weiterbildung),

Prozent (6.879.100 Euro) in länderübergreifende Maßnahmen,

0,6 Prozent (819.265 Euro) in Schulen für Pflegeberufe (ab dem 1. Januar 2020).


Im Rahmen des vorgegebenen Budgets entscheiden die Schulträger eigenverantwortlich, in welche Schulstandorte mit welchem Umfang investiert werden soll.

Damit überall die notwendigen Voraussetzungen für den sinnvollen Einsatz moderner Digitaltechnik vorhanden sind, stellte das Land Sachsen-Anhalt über das Finanzministerium bis Ende 2021 allen Schulen im Land – aus Landesmitteln finanziert – einen Glasfaseranschluss im Rahmen des Projektes „Schulen ans Netz“ zur Verfügung und trägt auch bis Ende 2023 die Betriebskosten dafür.

Mit Hilfe der Fördermittel aus dem DigitalPakt können insbesondere Anzeige- und Interaktionsgeräte, digitale Arbeitsgeräte, schulgebundene Laptops, Notebooks und Tablets als mobile Endgeräte angeschafft werden.

Bis zum 31. Dezember 2021 (Pflegeschulen bis 30. Juni 2022) konnten die Schulträger ihre Anträge beim Landesverwaltungsamt stellen. Das Geld aus dem DigitalPakt kann dann bis zum Jahr 2024 ausgezahlt werden.


Text: Landesverwaltungsamt
Foto: pixabay