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TV-Tipp-News: Psycho • 3sat • ab 23.15 Uhr • Psychothriller

27. Februar 2022

Marion Crane ist in den geschiedenen Eisenwarenhändler Sam verliebt. Da er finanzielle Gründe vorgibt, sie nicht zu heiraten, unterschlägt Marion in ihrer Firma 40 000 Dollar und macht sich auf den Weg nach Kalifornien zu Sam. Doch in ihrer Angst, die Polizei sei ihr längst auf den Fersen, gerät sie vom Weg ab und landet bei Dunkelheit und Regen in einem abgelegenen Motel.

Norman Bates, der schüchterne Besitzer, gibt ihr ein Zimmer und verschwindet kurz, um seinem einzigen Gast noch etwas zu essen zu holen. Dabei kann Marion mithören, wie Normans alte Mutter ihren Sohn lautstark vor den "hungrigen" Frauen aus der Stadt warnt. Marion beschließt, das Geld wieder zurückzugeben, und nimmt eine Dusche. Während sie unter der Dusche steht, dringt eine Gestalt ins Badezimmer ein. Inzwischen hat der Privatdetektiv Milton Arbogast den Auftrag erhalten, das unterschlagene Geld wieder aufzutreiben. Rasch findet er Bates' Motel, und Bates verwickelt sich in Widersprüche.

Alfred Hitchcocks Klassiker wurde 1959 für ein Minimalbudget von 800.000 Dollar gedreht. Bei seiner Uraufführung 1960 war der Thriller ein überragender Erfolg und prägte den modernen Horrorfilm entscheidend. Robert Blochs Romanvorlage war inspiriert von dem Fall des Serienmörders Ed Gein, dessen morbide Taten Kriminalgeschichte schrieben.

Im Gegensatz zu späteren Verarbeitungen des Stoffs wie "Das Schweigen der Lämmer" und "Blutgericht in Texas" spart Hitchcock die Gewaltmomente weitgehend aus oder nutzt geschickt die ihm zur Verfügung stehenden filmischen Mittel. So suggeriert die legendäre Duschszene mit über 70 Einstellungen in nur 45 Sekunden ein grausames Massaker - das jedoch nur im Kopf des Zuschauers stattfindet.

Dieser grandios inszenierte Mord zählt zu den unvergesslichen Szenen der Filmgeschichte, die seitdem unzählige Male zitiert und variiert wurde, etwa von dem Hitchcock-Bewunderer Brian De Palma, der die Szene in "Dressed to Kill" in einen Fahrstuhl verlegte. Anthony Perkins avancierte durch sein nervöses Spiel in "Psycho" zum Star und trat in drei Fortsetzungen auf. Bernard Herrmanns brillanter Score zählt zu den einflussreichsten Filmmusikkompositionen der 1960er-Jahre.

Text / Foto: 3sat