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Magdeburg-News: FAM GmbH geht in Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung

Freitag, 25. Februar 2022
 
Der Magdeburger Förderanlagenbauer in der Sudenburger Wuhne ist zum wiederholten Male in Schieflage geraten.
 
Magdeburg. Mit großem Bedauern nahm der 1. Bevollmächtigte der IG Metall in Magdeburg, Axel Weber, in einem Gespräch mit der Geschäftsleitung zur Kenntnis, dass der Gang in ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung unausweichlich ist.

Die Geschäftsführung begründete diesen Schritt damit, dass der Investor sämtliche finanzielle Unterstützung ohne Vorwarnung aufgekündigt hat und der FAM GmbH damit die Finanzgrundlage entzogen hat.
 
Über einen solchen gegenüber den Beschäftigten verantwortungslosen Schritt kann man nur unsagbar wütend sein, so Weber. Nicht zuletzt auch, weil die Beschäftigten des Förderanlagenbauers seit Jahrzehnten auf tarifliche Leistungen verzichten, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu unterstützen.

Das Verhalten des Investors gibt denen Recht, die sagen „Lohnverzicht rettet keine Arbeitsplätze, sondern schmälert nur die Einkommen der abhängig Beschäftigten zu Gunsten des Arbeitgebers.“
 
Immer wieder haben die jeweiligen Geschäftsführungen Anträge an die Tarifparteien gestellt, um niedrigere Entgelte zahlen zu können, sagte Axel Weber. Seit Jahren erhalten die Beschäftigten weder zusätzliches Urlaubsgeld, noch Weihnachtsgeld, was ihnen ohne eine tarifliche Sonderregelung zu Gunsten des Unternehmens zustehen würde.

Trotz dieser „Arbeitnehmerbeiträge“, welche für das Unternehmen Entlastung in Höhe mehrerer Millionen Euro brachte, mussten wir in 2017 und 2021 Sozialpläne machen und erleben, dass 250 Arbeitsplätze verloren gingen, so Torsten Müller, Betriebsratsvorsitzender der FAM GmbH.

Die derzeit noch 500 Beschäftigten bangen nun um ihre Arbeitsplätze. Da ist es zunächst nur ein kleiner Trost, dass die Entgeltzahlungen für Februar, März und April über das Insolvenzausfallgeld der Agentur für Arbeit gesichert ist. Auch die Zusage der Geschäftsführung alles Erdenkliche zu tun, um die Arbeitsplätze und den Standort zu erhalten, kann nicht über die Sorge arbeitslos werden zu können hinwegtäuschen, ist sich Axel Weber sicher.
Weber sagte den IG Metall-Mitgliedern zu, mit Rat und Tat an ihrer Seite zu stehen und sie über alles Notwendige zu informieren.

So wird es als erstes am Freitag, 25. Februar von 10 bis 12 Uhr eine Betriebsratssprechstunde geben, in der der Vertrauensanwalt der IG Metall, Herr Uwe Bitter, Fachanwalt für Arbeitsrecht, im Betriebsratsbüro für Fragen zur Verfügung steht.
 
Text: IG Metall Magdeburg-Schönebeck
Foto: © MDN GmbH