Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Für die Corona-Warn-App der
Bundesregierung werden bis Ende des Jahres weitere Kosten von bis zu 50
Millionen Euro erwartet. Laut Gesundheitsministerium ist derzeit geplant, die
App als "Baustein der digitalen Kontaktnachverfolgung weiter auszubauen und
zusätzliche Funktionalitäten" zu integrieren, berichtet die
"Welt". Dafür
würden 2022 Gesamtkosten von
bis zu 50 Millionen Euro prognostiziert.
Schon jetzt hat die Bundesregierung mehr als 130 Millionen
Euro für die App ausgegeben und
damit deutlich mehr als andere Länder. Um die Entwicklung und den Betrieb der
deutschen Corona-Warn-App kümmern
sich das Software-Unternehmen SAP und die Telekom-Tochter T-Systems. Zu Details
der Kosten wollten sich beide Firmen auf Anfrage nicht äußern.
Sie verweisen aber darauf, dass hinter der App "ein
komplettes Ökosystem" stehe, mit dem man "erstmals digitale Pfade in
einer bis dahin weitgehend analogen Umgebung" geschaffen habe. Zudem dürften die Kosten pro Download
"hierzulande vergleichsweise günstig
sein". Ein Sprecher des Bundesrechnungshofes bestätigte ein laufendes Prüfverfahren zur Vergabe und
Kosten der Corona-Warn-App.
Nähere Angaben dazu wollte man nicht machen. Konstantin von
Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, sagte, die App sei weiterhin ein wesentlicher
Baustein der Pandemiebekämpfung. Gleichzeitig stellten sich mit Blick auf die
im internationalen Vergleich hohen Kosten und auf das wenig nachvollziehbare
Vergabeverfahren Fragen.
"Auch in Pandemiezeiten muss Geld der Steuerzahler wirtschaftlich
und transparent nachvollziehbar eingesetzt werden", sagte von Notz.
Text / Foto: dts