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Hundefutter

Minderwertiges Hundefutter erkennen: So gelingt es


Hundefutter aus der Fleischsaftgarung oder dem Extrusionsverfahren?

Eine artgerechte Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit von Hunden. Hundebesitzer tragen bei der Auswahl des Futters deshalb eine hohe Verantwortung. Leider führt die irreführende Werbung vieler Hundefutterhersteller und die große Auswahl noch immer dazu, dass Hundebesitzer zum falschen Futter greifen. Wir stellen das Extrusionsverfahren und die Fleischsaftgarung vor und zeigen, worauf beim Hundefutterkauf geachtet werden sollte.

Futterbauch & Magendrehung – Die Risiken von minderwertigem Hundefutter

Leider ist es für Konsumenten nicht immer leicht, die Qualität von Lebensmitteln und ebenso Hundefutter zu erkennen. Wie der gemeinnützige Verein Foodwatch e.V. erklärt, ist primär irreführende Werbung daran schuld. Diese enthält oft umgedeutete Begriffe, Wortneuschöpfungen und Falschinformationen, mit denen die Hundebesitzer getäuscht werden sollen. Besonders problematisch ist dies bei Hundetrockenfutter aus dem Extrusionsverfahren, das im schlimmsten Fall zum Tod des geliebten Vierbeiners führen kann.

Beim Extrusionsverfahren werden günstige Zutaten wie Fleisch- oder gar Tiermehl mit Geschmacks- und weiteren Zusatzstoffen unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen zusammen mit Wasser zu einem formbaren Teig verarbeitet. Dieser wird anschließend durch Düsen gepresst, die aus dem Teig die bekannten Hundefutterkroketten formen.

Um Kosten zu sparen, ist der Frischfleischanteil bei diesem Produktionsverfahren meist minimal. Stattdessen werden Schlachtabfälle wie Augen, Häute, Knochen und Federn in Form von Mehlen verarbeitet. Zudem wird der ohnehin schon geringe Nährstoffanteil dieser Rohstoffe durch die hohe Temperatur des Produktionsverfahrens weiter reduziert. Hunde, die ausschließlich Futter aus dem Extrusionsverfahren erhalten, leiden deshalb häufig unter verschiedenen Mangelerscheinungen.

Ein weiteres Problem von Hundetrockenfutter aus dem Extrusionsverfahren ist die Wasseraufnahme. Bei Kontakt mit Flüssigkeiten bleiben die Hundefutterkroketten noch lange knusprig. Sie quellen somit erst nach einiger Zeit im Magen der Tiere auf und vergrößern dabei dessen Volumen. Dies löst den gefährlichen “Futterbauch” aus und führt im schlimmsten Fall zu einer potenziell tödlichen Magendrehung.

Qualitätsfutter aus der Fleischsaftgarung

Deutlich gesünder ist laut Tierärzten Hundetrockenfutter aus der Fleischsaftgarung. Bei diesem Produktionsverfahren wird hochwertiges Frischfleisch im eigenen Saft bei niedrigen Temperaturen gegart. Die natürlichen Zutaten und das schonende Herstellungsverfahren sorgen dafür, dass das Futter gesund und gut verträglich für Hunde ist.

Hundetrockenfutter aus der Fleischsaftgarung ist im Vergleich zu Futter aus dem Extrusionsverfahren zudem deutlich weicher und besser kaubar. Im Hundemagen quillt es deshalb kaum auf. Ein Futterbauch ist mit Hundefutter aus der Fleischsaftgarung also nicht zu befürchten.

Wieso wird minderwertiges Hundefutter angeboten?

Es gibt mehrere Gründe dafür, dass in Deutschland noch immer minderwertiges Hundefutter verkauft wird. Einer der größten Faktoren ist die mangelnde Information der Verbraucher, die auch bei günstigen Produkten davon ausgehen, dass diese aus gesunden Zutaten bestehen. Das Bewusstsein dafür, dass vor allem Futter aus dem Extrusionsverfahren fast ausschließlich aus Fleisch- oder gar Tiermehl sowie anderen Abfallprodukten besteht, fehlt bei den meisten Verbrauchern vollkommen.

Hinzu kommt die „Geiz ist geil“-Mentalität vieler Konsumenten. Sie macht es Hundefutterherstellern quasi unmöglich, ihre Preise an die höheren Rohstoff- und Produktionskosten anzupassen. Die Konsumentscheidungen der Verbraucher haben Unternehmen im niedrigen und mittleren Preissegment somit dazu gezwungen, statt Fleisch vermehrt billige Ersatzprodukte wie Fleisch- und Tiermehle zu verwenden. Trotz der absoluten Tiefpreise von teilweise unter einem Euro pro Kilogramm erwarten die Käufer ein hohes Maß an Qualität. Die somit vorhandene Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit versuchen viele Unternehmen mit falschen Werbeaussagen zu kaschieren.

Wie kann man hochwertiges Hundefutter erkennen?

Beim Kauf von Hundefutter ist primär der Preis entscheidend. Die hohen Rohstoffkosten sorgen dafür, dass es im Niedrigpreissegment praktisch unmöglich ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt anzubieten. Hundebesitzer, die ihrem Vierbeiner ein langes und gesundes Leben ermöglichen wollen, sollten also ein paar Euro mehr bezahlen.

Futter aus dem mittleren und hohen Preissegment ist jedoch nicht automatisch auch gesund. Als Käufer sollte man deshalb genau auf die Liste der Inhaltsstoffe achten. Besteht das Futter hauptsächlich aus Frischfleisch, ist dies ein Qualitätsindikator. Produkte, die größtenteils aus Fleisch- und Tiermehl bestehen, sollten hingegen gemieden werden, weil sie nur wenige Nährstoffe enthalten. Zudem ist das Produktionsverfahren entscheidend für die Qualität. Hier ist stets die Fleischsaftgarung dem Extrusionsverfahren vorzuziehen. Wird das Produktionsverfahren auf der Futterpackung nicht angegeben, ist dies ein deutliches Indiz dafür, dass das Extrusionsverfahren genutzt wurde. Das Produkt sollte also gemieden werden.

Fazit

Beim Kauf von Hundefutter kann man viele Fehler machen. Wenn man sich nicht auf die Werbeversprechen der Hersteller verlässt, sondern stattdessen Inhaltsstoffe und das Produktionsverfahren vergleicht, kann man online und im Fachhandel eine Vielzahl artgerechter Hundefutter finden, die dem Vierbeiner ein langes und gesundes Leben ermöglichen.


Text / Foto: Klatt / pixabay