Baierbrunn (ots). Mit einer ballaststoffreichen Ernährung
können Diabetes-Patienten ihre Blutzuckerwerte verbessern
Ballaststoffe schieben auf ihrem Weg durch den Darm die
Verdauung an, sie sorgen für bessere Blutwerte und verringern Studien zufolge
das bei Menschen mit Diabetes erhöhte Risiko für Darmkrebs. Allerdings essen
zwei Drittel der Bundesbürger zu wenig Ballaststoffe.
"Dabei lebt man mit ballaststoffreicher Ernährung gesünder", sagt
Torsten Plachta, Diabetesberater und Diätassistent in einer
Diabetes-Schwerpunktpraxis in Dresden. Warum Ballaststoffe gerade auch für
Diabetes-Patienten so gesund sind, zeigt das Apothekenmagazin "Diabetes
Ratgeber".
Ballaststoffe schieben die Verdauung an
Als Ballaststoffe bezeichnet man die faserreichen Bestandteile von
überwiegend pflanzlichen Nahrungsmitteln. Ihre wichtigste Eigenschaft: Sie sind
kaum oder gar nicht verdaulich, gelangen also nicht als Nährstoffe ins Blut.
Auf dem Weg durch den Darm schieben sie aber die Verdauung an. Da eine
ballaststoffreiche Ernährung auch den Magen langsamer passiert, hält sie länger
satt. Noch ein Pluspunkt: Ballaststoffe wirken sich günstig auf die
Blutfettwerte aus. "Sie binden Gallensäuren im Darm", sagt
Diabetesberater Plachta. "Mit diesen Gallensäuren schleusen sie auch
Cholesterin aus dem Körper, der Cholesterinspiegel sinkt."
Bauchspeicheldrüse muss weniger Insulin ausschütten
Positiv wirken sich Ballaststoffe auch auf die Blutzuckerwerte aus. Warum
ist das so? Mehl, mit dem etwa Brot oder Nudeln hergestellt werden, wird oft
ohne Schale und Keimling der Getreidekörner gemahlen. Für Vollkornmehl dagegen
werden diese Ballaststoffe mitverwendet. Isst man Vollkornprodukte, verzögern
die enthaltenen Ballaststoffe den Abbau der Kohlenhydrate im Darm, der
Blutzucker steigt langsamer. Im Vergleich besitzen Toastbrot und
Roggenvollkornbrot zwar die gleiche Menge an Kohlenhydraten. Eine Scheibe Toast
treibt den Zucker rasch nach oben, auf Roggenvollkornbrot folgt dagegen nur ein
sanfter Anstieg. Dafür muss die Bauchspeicheldrüse zudem weniger Insulin
ausschütten.
Tipp: Wenn Sie bisher gern Weiß- oder Mischbrot gegessen
haben, ersetzen Sie erst mal nur eine Scheibe durch Vollkornbrot. Und achten
Sie darauf, dass geschrotetes oder vermahlenes Vollkorn drinsteckt statt ganzer
Körner. Dann sind die Ballaststoffe besser verträglich.
Text / Foto: Wort & Bild Verlag - news aktuell / pixabay