Berlin (ots). Mückenstiche sind lästig, aber in der Regel
harmlos. Schmerzhafter und mitunter auch gefährlicher sind hingegen Stiche von Bienen,
Wespen und Zecken. Hier erfahren Sie, was Sie bei Stichen tun können, welche
Maßnahmen sie unterlassen sollten und wie Sie eine Zecke wieder los werden.
Bienen- und Wespenstiche: Wann kühlen, wann zum Arzt?
Wenn eine Biene oder Wespe sticht, merkt man das in der
Regel sofort: Die Einstichstelle schmerzt, brennt, schwillt an und wird rot.
Ursache ist das bei einem Stich abgegebene Gift. Das können Sie selbst tun,
wenn Sie gestochen werden:
- Ist der Stachel in der Haut stecken geblieben,
entfernen Sie ihn
so schnell wie möglich mit einer Pinzette oder schaben
Sie ihn mit
einer scharfen Plastikkarte oder dem Fingernagel ab. Um
den Giftsack
dabei nicht auszudrücken, sollte auf den Stachelapparat
kein Druck
ausgeübt werden, d. h. er sollte nicht mit den Fingern
zusammengepresst werden!
- Um die Giftausbreitung zu verlangsamen, kann man die
Einstichstelle
waschen oder desinfizieren und mit Eiswürfeln oder kaltem
Wasser
kühlen.
- Nicht kratzen, um eine Entzündung an der Einstichstelle
zu
vermeiden. Bei starkem Juckreiz helfen möglicherweise
juckreizstillende Salben oder Gele.
- Bei Stichen im Mund-Rachen-Raum sofort einen Arzt
aufsuchen. Bis
Sie beim Arzt sind, können Sie Eiswürfel lutschen, um die
Schwellung
aufzuhalten.
Sind die Auswirkungen eines Bienen- oder Wespenstichs auf
die Einstichstelle begrenzt, spricht man von einer lokalen Reaktion. Sie ist
unangenehm, doch innerhalb eines Tages klingt die Schwellung in der Regel
wieder ab.
Zum Arzt gehen sollten Sie bei starken Stichreaktionen.
Wenn Sie von einer Wespe gestochen wurden und nicht gegen Tetanus geimpft sind,
wird ebenfalls zum Arztbesuch geraten. Denn Wespen können Krankheitserreger wie
Tetanus übertragen.
Achtung: Manche Menschen reagieren allergisch auf
Insektengift. Bei ihnen kann es zu schweren Reaktionen des gesamten
Immunsystems mit einer starken Rötung und Schwellung, Fieber, Atemnot,
Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufbeschwerden bis zur Bewusstlosigkeit kommen.
Solch ein anaphylaktischer Schock ist unter Umständen lebensbedrohlich. Sollten
Sie bei sich oder jemandem in Ihrer Nähe Anzeichen einer starken allergischen
Reaktion bemerken, verständigen Sie sofort den Notarzt!
Zeckenstiche (Zeckenbisse)
Zecken fängt man sich oft bei Waldspaziergängen oder
Streifzügen durch hohes Gras ein. Sie kommen aber nicht nur im Wald vor,
sondern überall wo es Pflanzen gibt - also auch in Gärten und Parks. Die ein
bis zwei Millimeter großen Spinnentiere suchen sich am Körper eine möglichst
geschützte Stelle und saugen sich dort mit Blut voll. Bleiben sie unentdeckt,
fallen sie von selbst irgendwann wieder ab. Die Einstichstelle juckt und kann
rot werden.
Ein Zeckenstich (im Volksmund auch Zeckenbiss genannt)
ist an sich nicht schmerzhaft. Es können dabei jedoch Krankheiten übertragen
werden. Denn die in Europa am häufigsten vorkommenden Zecken ernähren sich vom
Blut anderer Tiere, zum Beispiel dem Blut von Nagetieren oder Rehen, und nehmen
dadurch Krankheitserreger auf. Diese geben sie bei einem Stich an den Menschen
weiter. Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, sollte die Zecke
möglichst bald herausgezogen werden.
Zecken entfernen - so geht's richtig:
- Zecke mit einer Pinzette oder einem
Zeckenentfernungs-Instrument
so nah wie möglich an der Hautoberfläche greifen und
langsam und
gerade aus der Haut ziehen. Nicht drehen - sonst besteht
das Risiko,
dass das Mundwerkzeug ("Stachel") der Zecke
abbricht und in der Haut
verbleibt.
- Zecken immer an den Mundwerkzeugen herausziehen und
niemals am
vollgesogenen Körper!
- Wenn kein geeignetes Hilfsmittel vorhanden ist, dann
kann man die
Zecke auch mit den Fingernägeln herausziehen. Das Tier
muss dabei
aber möglichst nah an der Einstichstelle am Kopf gefasst
und darf
nicht zerquetscht werden.
- Vor dem Entfernen auf keinen Fall mit Öl, Klebstoff,
Nagellackentferner oder anderen chemischen Substanzen
beträufeln -
das reizt das Tier.
- Nach dem Entfernen die Einstichstelle desinfizieren.
Die verwendete Pinzette sollte nach Innen gewinkelte
Spitzen haben (z. B. eine Splitterpinzette). Bei flachen, parallel verlaufenden
Spitzen besteht die Gefahr, dass die Zecke beim Zugreifen zusammengedrückt
wird. Da durch den Druck Krankheitserreger aus der Zecke in den Körper gepresst
werden könnten, sollte Druck auf die Zecke vermieden werden. Es gibt deshalb
auch spezielle Zeckenpinzetten oder Zeckenzangen. Auch Zeckenkarten oder -haken
sind so geformt, dass sich die Zecke entfernen lässt, ohne sie zu zerquetschen.
Es ist allerdings wichtig, sich dabei an die Gebrauchsanweisung des Herstellers
zu halten.
Die Einstichstelle sollten Sie in den folgenden Wochen im
Blick behalten. Zum Arzt gehen sollten Sie, wenn sich bei Ihnen innerhalb von
sechs Wochen grippeähnliche Symptome zeigen oder sich eine ringförmige
Hautrötung bildet. Dies kann ein Zeichen für eine Borreliose sein.
Zeckenbisse können in seltenen Fällen auch eine Infektion
mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zur Folge haben. Diese
Hirnhautentzündung macht sich ein bis zwei Wochen nach dem Stich mit
grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar.
Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet leben und viel in der Natur unterwegs
sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), sich impfen zu lassen.
Mückenstiche: Das können Sie gegen lästiges Jucken tun
Es summt, krabbelt, piekt - dann brennt und juckt es.
Mist - schon wieder ein Mückenstich. Die Stelle wird rot, dick und hört nicht
mehr auf zu jucken. Wohl jeder hat den Impuls, nun zu kratzen. Doch genau das
sollten Sie nicht tun. Durch Kratzen wird die Haut noch mehr gereizt, kann sich
entzünden und dann noch stärker jucken. Außerdem können so Keime in die Wunde
geraten. Den unangenehmen Juckreiz lindern können diese Maßnahmen:
- Kühlen: Eiswürfel in ein Stofftuch wickeln und auf den
Stich
halten. Durch die Kälte werden die Blutgefäße verengt,
was die
Ausschüttung von juckreizfördernden Substanzen
verlangsamt. Durch das
Kühlen leiten die Nerven die Reize außerdem langsamer
weiter.
- Hitze: Mit kleinen elektrischen Geräten kann die
Einstichstelle für
ein paar Sekunden auf rund 50 Grad Celsius erhitzt
werden. Die
Wirkungsweise ist noch nicht ganz geklärt. Eine mögliche
Erklärung
ist, dass die sensiblen Hautnerven auf die Überwärmung
reagieren,
indem sie die Reizweiterleitung abschalten. Dadurch kommt
das
Jucksignal im Gehirn nicht mehr an.
- Antihistaminika: Der Botenstoff Histamin befindet sich
im Speichel
von Insekten und wird auch vom Körper als Reaktion auf
den Stich
ausgeschüttet. Histamin löst über die umliegenden
Nerven-Enden und im
umliegenden Gewebe einen Juckreiz aus. Es entstehen meist
gerötete
Quaddeln auf der Haut. Es gibt verschiedene Gele oder
Salben mit
Substanzen, welche die Wirkung von Histamin abschwächen
sollen.
Meist verschwinden die juckenden Quaddeln innerhalb von
ein paar Tagen von allein. Manche Menschen reagieren allerdings stärker auf
Mückenstiche als andere. Dann schwillt der Stich stark an und entzündet sich.
Bei ausgeprägten Beschwerden kann der Arzt oder die Ärztin gegen die Entzündung
eine Salbe verschreiben.
Äußerst selten sind starke allergische Reaktionen. Bei
einem solchen anaphylaktischem Schock reagiert das komplette Immunsystem des
Körpers auf den Mückenstich mit grippeähnlichen Symptomen bis hin zur
Bewusstlosigkeit. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Notarzt
verständigen und Erste Hilfe leisten.
Alle Informationen dazu finden Sie auf dem
Gesundheitsportal unter: http://ots.de/TTv9zL
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