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Ministerpräsident Haseloff würdigt lutherische Gemeinde in Rom.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in seiner Rede beim Festakt zu 200 Jahren evangelischer Gottesdienst in Rom auf Einladung der deutschen Botschaften beim Heiligen Stuhl und bei der Republik Italien die Rolle der dortigen lutherischen Gemeinde gewürdigt. "Das Wirken Martin Luthers, an das wir in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt als dem Ursprungsland der Reformation besonders erinnern, war von so gewaltiger Bedeutung, dass der lutherische Gottesdienst seit 1817 auch in Rom seinen Platz hat", sagte Haseloff.

Der Ministerpräsident lobte vor allem die Vorreiterrolle, die die ca. 500 Mitglieder zählende Gemeinde bei der Ökumene spielt.

Unter Bezugnahme auf die 60-Jahr-Feier der Römischen Verträge vor wenigen Tagen forderte Haseloff dazu auf, sich der gemeinsamen Herkunft immer wieder zu versichern: "Die Eindringlichkeit, mit der wir in Rom unserer Geschichte begegnen, ist eine bedeutsame Verheißung für unsere gemeinsame Zukunft. Das gilt für das Miteinander und Ineinander von italienischer und deutscher Geschichte genauso, wie für den europäischen Einigungsprozess, und es gilt ganz besonders für die christliche Ökumene."

Diese geistige Dimension werde besonders dann klar, wenn man sich vergegenwärtige, dass "der biblische Missionsbefehl und die Idee vom universalen Staat, wie er sich im Römischen Reich verwirklicht hat, auch schon die frühsten Anfänge der Globalisierung sind. Ohne die Kenntnis dieser Fundamente unserer Geschichte sind darum auch die heutigen Aufgaben nicht zu bewältigen. Sie lassen einen religiösen, geistesgeschichtlichen und kulturellen Zusammenhang aufscheinen, der zum Großen gehört, was Europa hervorgebracht hat. Der Weg des Christentums durch die Geschichte ist lang und wechselvoll, und die Reformation markiert einen ganz besonders tiefen Einschnitt, nicht zuletzt ging aus ihr eine Kirchenspaltung hervor. Aus ihr erwuchs aber auch ein großartiger Aufbruch in die Neuzeit, für die das Individuum, Bildung und Freiheit eine ganz besondere Rolle spielen", sagte der Regierungschef.

Hintergrund:

1817 war aus Anlass der 300-Jahr-Feier der Reformation im Palazzo Astalli der erste evangelische Gottesdienst in der Ewigen Stadt gefeiert worden. Der Festakt wird durch die deutschen Botschaften beim Heiligen Stuhl und bei der Republik Italien ausgerichtet.