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Gesundheit-News: Selektives Hören! Cocktailparty-Effekt: Gespräche verstehen trotz Geräuschkulisse


veröffentlicht am 18. Februar 2024

Mainz (ots). Bei Gesprächen an belebten Orten ist man zumeist von einer Geräuschkulisse umgeben - sei es auf einer Party, im Restaurant, auf einem Kongress, am Bahnhof oder in anderen Umgebungen, in denen Personen gleichzeitig und durcheinander sprechen. 
Stimmengewirr und Umgebungsgeräusche wie Musik oder Lautsprecherdurchsagen können die Unterhaltung erschweren. "Wer mit beiden Ohren gut hört, kann aus mehreren Schallquellen die Stimme der Person herausfiltern und besser wahrnehmen, die mit ihm spricht. Man nennt dies selektives Hören oder den Cocktailparty-Effekt", erklärt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).

Gehirn und Gehör arbeiten beim selektiven Hören eng zusammen. Dabei werden die über beide Ohren wahrgenommenen Schallwellen in gehörte Informationen "übersetzt" und zugeordnet. Gibt es mehrere Schallquellen, werden die Schallanteile einer bestimmten Schallquelle aus dem Störschall gefiltert, sodass sie deutlicher wahrgenommen wird. Ein gutes Hörvermögen auf beiden Ohren ist die Voraussetzung dafür, dass dieser binaurale (lat. für "beidohrige") Effekt funktioniert. Fällt es zunehmend schwerer, bei Hintergrundgeräuschen die Gesprächsbeteiligten zu verstehen, kann dies der Hinweis auf eine beginnende Schwerhörigkeit sein. Unterhaltungen in Gesellschaft werden dann anstrengender, weil Wörter des Gegenübers in den Umgebungsgeräuschen untergehen und Sätze nur noch lückenhaft oder gedämpft ankommen.

Moderne Hörsysteme können selektives Hören wieder ermöglichen, weil sie störende Geräusche bei einem Gespräch automatisch erkennen, unterdrücken und so dafür sorgen, dass Unterhaltungen verständlich bleiben. Registriert ein Hörsystem gesprochene Sprache, werden die Umgebungsgeräusche automatisch heruntergeregelt. Damit die komplexe Technik dies bestmöglich leisten kann, passen Hörakustiker und Hörakustikerinnen Hörsysteme individuell an und stellen die Störgeräuschreduktion oder Richtmikrofonwirkung der Geräte auf Hörsituationen ein, die den persönlichen Hörgewohnheiten entsprechen.

"Ein Hörverlust beginnt oft schleichend und wird mitunter erst in herausfordernden Hörsituationen wie bei Gesprächen mit Störschall wahrgenommen. Je eher eine Hörschwäche erkannt und mit einem Hörsystem versorgt wird, desto besser", sagt Eberhard Schmidt. Darum rät er schon bei ersten Anzeichen für eine Hörbeeinträchtigung zu einem Hörtest, der bei Hörakustikern professionell und in der Regel kostenlos durchgeführt wird. Mit über 7.300 Hörakustiker-Betrieben und ca. 18.000 Hörakustikerinnen und Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen.

Hörbeispiel: Wie hören sich Gespräche bei Schwerhörigkeit an?
Auf der Service-Website www.richtig-gut-hoeren.de gibt es kurze Hörbeispiele, über die man erfährt, wie sich ein Gespräch mit Störgeräuschen bei einem leichten und schweren Hörverlust anhört, wie Musik für Schwerhörige klingt und wie ein Tinnitus sein kann.

Alle Hörbeispiele gibt es unter folgendem Link: https://www.richtig-gut-hoeren.de/hoerbeispiele/



Text / Foto: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR - news aktuell / pixabay