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Menschen Menge viele2 pixabay

Magdeburg-News: Gender-Pay-Gap und Equal-Pay-Day sind Deutschen weitgehend unbekannt


veröffentlicht am Mittwoch, 6. März 2024

Aktuelle Umfrage: Viele Deutsche kennen die Bedeutung des Aktionstags nicht, wünschen sich aber ein größeres Bewusstsein für Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen

Hamburg/Magdeburg. Am 6. März findet in Deutschland dieses Jahr der „Equal-Pay-Day“ statt – der internationale Aktionstag zur Gehaltsgleichheit für Männer und Frauen. Er markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, den „Gender-Pay-Gap“. Die deutliche Mehrheit der Deutschen kann mit beiden Begriffen allerdings nur wenig bis gar nichts anfangen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Studie der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu für die bundesweit 1.058 Beschäftigte befragt wurden. Demnach geben fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) an, noch nie von einem „Gender-Pay-Gap“ gehört zu haben. Der „Equal-Pay-Day“ ist insgesamt 56 Prozent der Beschäftigten unbekannt. Bei Frauen ist der entsprechende Anteil mit 59 Prozent sogar noch höher als bei Männern (54 Prozent). Das Datum des Equal-Pay-Day ist entsprechend auch nur 6 Prozent der Befragten geläufig. 

 
Drei Viertel der Frauen bemängeln fehlendes Bewusstsein für Gehaltsunterschiede

Trotz des vergleichsweise geringen Bekanntheitsgrads der Begrifflichkeiten rund um die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen, bemängeln 63 Prozent der Studienteilnehmer:innen genau dieses fehlende Bewusstsein. Besonders Frauen stehen mit einem Anteil von 75 Prozent auf dem Standpunkt, dass das Wissen um die ungerechte Gehaltsverteilung zwischen den Geschlechtern in der Gesellschaft nicht ausreichend ausgeprägt sei, während „nur“ 50 Prozent der Männer das bemängeln. 

„Der Equal-Pay-Day markiert symbolisch den Tag, an dem Frauen in Deutschland im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen erst anfangen, Geld zu verdienen. Unsere Zahlen bestätigen die des Statistischen Bundesamtes, welche besagen, dass die aktuelle Einkommensdifferenz bei Männern und Frauen bei knapp 18 Prozent liegt. Hier ist es offensichtlich dringend notwendig noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Nur über Gehaltstransparenz und öffentlich zugängliche Daten kann es letztlich gelingen, die ungerechte Einkommenssituation in Deutschland nachhaltig zu verändern“, so Nina Zimmermann, CEO bei kununu zu den Ergebnissen.


74 Prozent der weiblichen Beschäftigten wünschen sich Gehaltstransparenz

Die weit überwiegende Mehrheit der Befragten würde die tatsächliche Lohnsituation in ihrem gegenwärtigen Unternehmen gerne genauer kennen. So würden es 74 Prozent der Frauen begrüßen, wenn Arbeitgeber die realen Gehaltszahlen im Unternehmen offenlegen, damit mögliche Unterschiede zwischen Beschäftigtengruppen sichtbar werden. Bei den Männern liegt der Anteil der daran Interessierten nur bei 51 Prozent. Über beide Geschlechter hinweg kommen die kununu-Forscher auf einen Prozentsatz von 63 Prozent in dieser Frage. 

Was die aktuelle Situation hinsichtlich der Gehaltsunterschiede auf dem deutschen Arbeitsmarkt betrifft, sind die allermeisten Beschäftigten skeptisch. 88 Prozent aller Befragten sind überzeugt, dass es allgemein in deutschen Unternehmen derartige genderspezifische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Etwas defensiver sind die Studienteilnehmer allerdings, wenn es um den Zustand diesbezüglich bei ihrem aktuellen Arbeitgeber geht. Hier glauben „nur noch“ 40 Prozent der weiblichen sowie 30 Prozent der männlichen Beschäftigten, dass Männer explizit im Gehaltsvorteil sind. In ihrem gegenwärtigen Arbeitsverhältnis sehen sich indes 30 Prozent der befragten Frauen persönlich im Einkommensnachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. Diese Sicht teilen nur 7 Prozent der Männer für sich selbst. 

 
Über die Studie

Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag von kununu 1.058 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im Februar 2024. 50 Prozent der Befragten waren männlich, 50 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 44,9 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker. 


Text: HR Präsenz
Symbolfoto: pixabay