Berlin, 08.02.2022. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der
Landesanstalt für Medien
NRW zeigt, dass der Anteil von Hass im Netz auch im Jahr 2021 weiter gestiegen
ist. Gleichzeitig kommt auch die aktuelle JIM-Studie (2021) zu dem Ergebnis,
dass über die
Hälfte der Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahre im Netz schon
Beleidigungen und Hass erlebt haben.
Anlässlich des Safer Internet Days, der in diesem Jahr unter
dem Motto #FitForDemocracy steht, erklärt Joachim Türk, Bundesvorstandsmitglied des Kinderschutzbundes:
„Digitale
Teilhabe ist ein Grundrecht, auch von Kindern. Nur, wer auch im Netz frei
sprechen kann, kann am politischen Diskurs teilhaben. Hassrede gefährdet dieses
Grundrecht. Wer regelmäßig Beleidigungen im Netz ausgesetzt ist, der verstummt
irgendwann. Und: Der Hass wird aus dem Netz auf die Straße getragen. Kinder und
Jugendliche sollen Lust an der demokratischen Debatte bekommen. Sie sollen
erfahren, dass sich einzumischen lohnend und befriedigend ist.
Die bestehenden Zustände zu hinterfragen und öffentlich
anzuprangern ist für Viele
der Beginn dauerhaften demokratischen Engagements. Machen Kinder und
Jugendliche aber schon früh
Erfahrungen mit Hassrede, sehen sie Fackelaufmärsche vor Privathäusern von
Politikerinnen und Politikern, wie viel Lust auf Demokratie und
Beteiligungswille bleibt da übrig?
Hassrede ist ein Problem unserer Gegenwart, das unseren
demokratischen Nachwuchs der Zukunft gefährdet. Die Bekämpfung von Hass und
Hetze im Netz muss für die
Ampel-Koalition und die neue Innenministerin deshalb hohe Priorität haben.“
Hintergrund:
https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2021/JIM-Studie_2021_barrierefrei.pdf
Text / Foto: Deutscher
Kinderschutzbund - Bundesverband e.V. / pixabay