Wiesbaden (ots). Telefonkonferenzen auf dem Sofa, Arbeiten am Küchentisch, gleichzeitige Kinderbetreuung, wenig Bewegung und
mangelnde Abgrenzung zwischen Privatem und Beruflichen - Homeoffice und
pandemiebedingte Einschränkungen haben zu einem Patientenzulauf in den
Osteopathiepraxen geführt. Für
Osteopathen ist ein ganzheitlicher Befund unabdingbar; neben der intensiven körperlichen
Untersuchung und Befragung blicken sie auch auf begleitende Faktoren, um die
Ursachen für Beschwerden zu finden und gemeinsam mit ihrem Patienten
nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.
Bewegungsfalle Homeoffice: Oft ist beispielweise bereits die
Ausstattung nicht optimal auf die Ergonomie ausgerichtet; stundenlanges Sitzen
auf zu harten Stühlen oder Sofas, Laptop oder Handy statt PC und Monitor mit
Blick nach unten sowie fehlende Bewegung führen zu
Fehlhaltungen. In der Folge sind Störungen wie Rücken-,
Schulter-, Nacken-, Handgelenks- und Kopfschmerzen ein großes Thema. Über- oder
Fehlbelastungen der Muskulatur können langfristige körperliche Schäden zur
Folge haben. "Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, solche Blockaden
und Verspannungen mit den hierfür geschulten Händen des Osteopathen zu
ertasten und gezielt zu behandeln, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu
aktivieren und präventiv Schlimmeres zu verhindern", verdeutlicht Prof.
Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD)
e.V.
Auch andere Komponenten spielen eine große Rolle für körperliche Probleme, stellen Osteopathen vermehrt fest.
Osteopathen sind vor oder während ihrer Behandlung oft auch als Zuhörer gefragt
und arbeiten häufig interdisziplinär eng mit Medizinern anderer Fachrichtungen
zusammen. Dabei gibt es auch wertvolle Empfehlungen und Tipps über die eigentliche Behandlung hinaus, von Verbesserungen am
Heim-Arbeitsplatz, Übungen für zu Hause sowie Bewegungs- und
Ernährungstipps.
Tipps für das Homeoffice:
- Sitzhaltung häufig verändern, zwischendurch aufstehen und
Übungen machen
- Stehpult und externe Tastatur für die
Arbeit am Notebook sowie ergonomisch geformte Maus nutzen
- Telefonieren in Bewegung
- Ruhe- und Entspannungsphasen einhalten
- regelmäßige Bewegung im Alltag
- Gezielte Gymnastikübungen zur Kräftigung geschwächter Muskeln
- Dehnungen für verspannte und verkürzte Muskeln
Hintergrund: Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche
Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen.
Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt
den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten
sinnvoll und behandelt vorbeugend. Der Verband der Osteopathen Deutschland
(VOD) e.V. wurde als Fachverband für Osteopathie 1994 in Wiesbaden gegründet. Als erster und mit mehr als 5500 Mitgliedern größter
Berufsverband verfolgt der VOD im Wesentlichen folgende Ziele: Er fordert den
eigenständigen Beruf des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf, informiert sachlich und neutral und
betreibt Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen.
Rund 2 Millionen Besucher informieren sich jedes Jahr auf osteopathie.de. Etwa
90 gesetzliche Krankenkassen bezuschussen Osteopathie.
Text / Foto: Verband der Osteopathen
Deutschland e.V. - news aktuell / VOD