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Langhof Marco Arbeitgeberpraesident Sachsen Anhalt    AWSA

Magdeburg-News: Arbeitgeberpräsident fordert mehr Tempo bei Ausländer-Integration in Arbeitsmarkt


veröffentlicht am Samstag, 16. März 2024

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Arbeitgeberpräsident Marco Langhof fordert mehr Tempo bei der Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt. Langhof sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag (14. März): "Die Standortattraktivität dieses Landes hat auch was damit zu tun, wie schnell, wie unkompliziert und wie rechtssicher man an seinen Aufenthaltstitel und an entsprechende Dokumente kommt." Das dürfe nicht an der Verwaltung scheitern. Man sei dringend darauf angewiesen, qualifizierte Arbeitskräfte hierher zu holen oder sie auch ein Stück weit hier selbst zu qualifizieren.

Der Arbeitgeberpräsident wies darauf hin, dass bis 2030 jeder sechste Arbeitnehmer aus dem Berufsleben ausscheiden werde. Außerdem werde der Bedarf mit der Ansiedlung des Chipunternehmens Intel in Magdeburg weiter steigen: "Damit muss auch eine Verwaltung umgehen. Es ist ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, die wir auch einfordern müssen."

Die Ausländerbehörde in Magdeburg steht seit Monaten in der Kritik. Betroffene beschweren sich über Unfreundlichkeit und lange Wartezeiten. Zuletzt hieß es von der Stadt, aktuell seien noch 2.000 Anträge auf Einbürgerung offen. Auch bei der Verlängerung von Aufenthaltstiteln gebe es Verzögerung.

Am Donnerstag hatte Sachsen-Anhalts Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) an Unternehmen appelliert, Flüchtlingen auch ohne weitreichende Deutschkenntnisse eine Chance zu geben. Absolventen aus den Integrationskursen sollten so schnell wie möglich weiterqualifiziert werden. Das Ministerium setze auf eine zügige Arbeitsmarktintegration parallel zu möglichen Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen und berufsbegleitenden
Sprachkursen.

Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur in Halle leben in Sachsen-Anhalt mehr als 23.000 Ukrainer, die erwerbsfähig sind. 5.300 von ihnen seien derzeit arbeitslos. Weitere rund 3.500 Menschen würden in den kommenden Monaten Sprachkurse erfolgreich absolvieren. Auch Geflüchtete aus Asylherkunftsländern wie Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria und Syrien verfügten über ein Deutschsprachniveau, das eine Beschäftigung zunehmend besser ermögliche.


Text: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK/Christoph Dziedo/Max Hensch
Foto: Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt e. V. – AWSA