Eschborn
(ots). Über Monate und Jahre immer wieder auftretende Durchfälle sind lästig,
schmerzhaft und zehren an den körperlichen und seelischen Kräften der
Betroffenen. Meist wird ein Reizdarm vermutet, bei dem sich Stress und
Konflikte auf den Darm auswirken. Die wenigsten denken bei diesen Durchfällen
an eine Bauchspeicheldrüsenschwäche, die sogenannte exokrine
Pankreasinsuffizienz (EPI). Experten zufolge hat etwa jeder Zehnte mit
wiederkehrendem Durchfall eine EPI. Auch unter den Reizdarmpatienten leiden
etwa 6 Prozent tatsächlich aber an einer EPI, bei der die Bauchspeicheldrüse
nicht genügend Verdauungsenzyme bilden kann [1]. Von den Beschwerden her
sind die EPI und der Reizdarm vom Betroffenen kaum auseinander zu halten.
"Ich
kann daher jeden an wiederkehrenden Durchfällen leidenden Menschen nur
ermutigen, die Beschwerden von einem Therapeuten auch im Hinblick auf eine EPI
abklären zu lassen", empfiehlt Dr. Volker Schmiedel, Facharzt für
Physikalische und Rehabilitative Medizin sowie Naturheilverfahren aus Baar/Schweiz.
"Ist die Diagnose EPI erst mal gestellt, ist eine Behandlung mit
Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen oder Reispilzen
(Rizoenzymen) sehr wirksam und die Beschwerden bessern sich erstaunlich
schnell", so der Darmspezialist.
Das
Stuhlfett macht den Unterschied beim Durchfall
Neben
den wiederkehrenden Durchfällen sind Bauchschmerzen und Blähungen sowohl beim
Reizdarm (vor allem beim Diarrhoe-dominanten Typ) als auch bei der EPI typisch.
"Damit die Symptomatik schnellstmöglich erfolgreich behandelt werden kann,
ist es daher wichtig, alle möglichen Auslöser in Betracht zu ziehen - auch die
EPI", betont Schmiedel. Erste Anhaltspunkte kann der Betroffene selbst
finden. So machen sich aufgrund der fehlenden Verdauungsenzyme die Symptome bei
der EPI meist in den ersten 30 Minuten nach einer Mahlzeit bemerkbar, beim
Reizdarm dagegen treten sie in Stressphasen verstärkt auf und bessern sich in
Erholungsphasen wie im Urlaub oder nachts. Für die Betroffenen lohnt sich auch
ein Blick in die Toilette, um dem Auslöser der Beschwerden auf die Spur zu
kommen.
Bei
der EPI wird aufgrund des Verdauungsenzymmangels das Nahrungsfett unverdaut mit
dem Stuhl ausgeschieden. Dieser sogenannte Fettstuhl (Pankreasstuhl,
medizinisch Steatorrhoe) ist voluminös, schaumig und glänzend. Auch durch
seinen stechend scharfen und fauligen Geruch unterscheidet er sich vom
Durchfall beim Reizdarm. Schwimmt der Stuhl im Toilettenwasser oder bleibt er
in der Schüssel kleben, ist ein weiterer Hinweis auf die EPI gegeben.
Die EPI
tritt häufig als Begleiterkrankung von Diabetes mellitus, Mukoviszidose,
Zöliakie oder chronischer Pankreatitis sowie als Folge von Operationen an der
Bauchspeicheldrüse auf. Auch starke Raucher, stark übergewichtige oder ältere
Menschen und solche mit übermäßigem Alkoholkonsum haben ein erhöhtes Risiko, an
einer EPI zu erkranken. Wer zu diesem Personenkreis zählt, sollte bei stetig
wiederkehrenden Durchfällen einen Therapeuten zu Rate ziehen. Dieser kann den
Verdacht auf eine EPI durch einfache Tests bestätigen. Dabei wird aus einer
Stuhlprobe die Menge des Stuhlfetts und des Enzyms Pankreas-Elastase 1
bestimmt. Bei einer EPI ist die Pankreas-Elastase 1 erniedrigt und der
Fettgehalt erhöht, beim Reizdarm nicht.
Zielgerichteter
Enzymersatz bei EPI mindert Durchfall und Schmerzen
Da
die Ursache eine andere ist, muss eine EPI auch anders behandelt werden als ein
Reizdarm, bei dem mehrere auf den einzelnen Patienten ausgerichtete
Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl stehen, unter anderem Phytotherapie und Entspannungstechniken.
EPI-Patienten kann schnell mit einer allgemein anerkannten Behandlung mit
Verdauungsenzymen geholfen werden. Hierzu werden die Verdauungsenzyme Lipase,
Protease und Amylase in Form von Kapseln oder Tabletten zu allen Mahlzeiten,
auch zu fetthaltigen Zwischenmahlzeiten oder milchhaltigen Getränken,
eingenommen. Diese Enzyme ersetzen die körpereignen Verdauungsenzyme, die von
der Bauchspeicheldrüse nicht mehr gebildet werden können. So können die Fette,
Eiweiße und Kohlenhydrate in der Nahrung wieder aufgespalten und vom Körper als
Energie- und Baustoffe genutzt werden. Die Beschwerden nach dem Essen werden
gemildert oder treten gar nicht erst auf.
"Wenn
der Stuhlgang wieder normal ist und ohne durchfällige, stinkende Stühle klappt,
trägt dies zudem enorm zur Lebensqualität bei." Für diese Behandlung wird
pulverisierte Bauchspeicheldrüse von Schweinen (Pankreatin) oder aufgereinigte
Verdauungsenzyme aus Reispilzkulturen (Rizoenzyme) verwendet, wie etwa beim
Arzneimittel NORTASE®*. "Die Rizoenzyme wirken nicht erst im Darm, sondern
auch schon im Magen. Für die Verdauung und die Aufnahme der Nährstoffe ins Blut
steht so mehr Zeit zur Verfügung als bei tierischen Verdauungsenzymen",
erläutert Schmiedel die Besonderheiten der Enzyme aus Reispilzen. Die Kapsel
des Arzneimittels besteht aus pflanzlicher Cellulose. Es bietet sich daher
insbesondere für Patienten an, die Bedenken gegen Wirkstoffe tierischen
Ursprungs oder Gelatine haben.
Weitere Informationen zur Unterscheidung von Reizdarm und EPI sowie der Behandlungsmöglichkeiten finden Interessierte in der Broschüre "Was verbirgt sich hinter wiederkehrenden Durchfällen, Blähungen und Bauchschmerzen...?". Sie kann unter der Adresse "Exokrine Pankreasinsuffizienz", Postfach 1107, 65741 Eschborn oder auf der Webseite www.nortase.de angefordert werden.
Quellen:
[1] Leeds J.S. et al. Clinical Gastroenterology and Hepatology 8:433-438 (2010).
Pflichtangaben:
*NORTASE®
Anwendungsgebiete: Ersatz von Verdauungsenzymen bei Maldigestion
(Verdauungsschwäche) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse.
Enthält Lactose. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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