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Freunde der Musik Magdeburg Pretz

Magdeburg-News: Freunde der Musik in Magdeburg – Sinfonieorchester der besonderen Art



veröffentlicht am Sonntag, 2. Juli 2023
 
Magdeburg. Wie in fast jeder großen Stadt gibt es Musikfreunde, welche sich in einem Laienorchester zusammen finden, um gemeinsam zu musizieren und mit und aneinander musikalisch zu wachsen. Noch zu DDR Zeiten einst als Kollegium Musicum vom Magdeburger Pianisten und Chorleiter Siegfried Schwantes gegründet, formierte sich das Orchester mit Musikerfreunden nach der Wende neu. Die Tochter von Siegfried Schwantes - Beate Hörning, spielt auch heute in den Geigen mit. Der Verein Magdeburger Musikfreunde e.V. wurde gegründet und besteht nunmehr seit über 30 Jahren mit 70 Mitgliedern aus allen Alters- und Berufsgruppen. In einer klassischen Besetzung eines Sinfonieorchesters erheben die Musikfreunde den Anspruch, von Klassik bis hin zu modernen Klängen Musik zu machen und andere Menschen damit zu erfreuen. Auch Lieder von den Beatles und auch Musicals waren schon im Programm. Wöchentlich findet eine Probe im Gesellschaftshaus statt, hier sponsert dankenswerter Weise die Stadt einen Teil der Kosten. Wenn für das Programm eine Harfe gebraucht wird, engagieren die Musikfreunde Harfenistinnen und Solisten, so wie in dieser Saison den Cellisten Florian Bischoff aus Nürnberg. Ein so herrliches Spiel, dass dem Geiger Dr. Klaus Vogler selbst die Tränen kamen. Seit Dezember 1975 ist dieser Mitglied des Laienorchesters. Ausschlaggebend war, wie er sagt, das wunderbare Erlebnis als Student im Orchester der Humboldtuniversität Berlin, genannt „Capelle academica“ hatte, spielen zu dürfen. „Das setzte sich wie erwartet in Magdeburg fort“, so der faszinierte Musiker und Gartenfreund. In Magdeburg sei es vor allem der Kapellmeister Helmut Hagedorn gewesen, der ihn und seine Musikerkollegen die klassische Musik so nahegebracht hat, dass das sein ganzes weiteres Leben sehr verschönt hätte. „Mit Franz Schubert hat er mich in einen Kosmos geführt, der mich noch immer gänzlich fasziniert. Jetzt im Orchester lerne ich unter Gero Wiest ganz viel Neues kennen und werde auch im Geigenspiel bis an die Grenzen gefordert. Jahrelang war ich der Erste unter den zweiten Geigen und bin sehr froh, dass ich diese schöne Anforderung und Verantwortung nun in ganz junge kompetente Hände weitergeben konnte. In  der letzten Zeit hat mich besonders fasziniert, dass so viele junge tolle Musizierende zu uns gefunden haben, was die neuen, sehr großen Aufgaben ja auch erst ermöglicht“, berichtet Klaus Vogler. Gero Wiest ist seit 17 Jahren der musikalische Leiter des Laienorchesters und freut sich, dieses wachsen zu sehen. 


Zeit für Musik ist immer

 
Ein weiterer Musizierender ist der Bratschist Reinhardt Pramme. Als gelernter Handwerker verschrieb er sich schon als Jugendlicher der Musik und irgendwann trug jemand den Satz an ihn: „Wir brauchen immer Streicher im Orchester“. Das war für Reinhardt Pramme genug Anstoß für den Gedanken: `Wann, wenn nicht jetzt?!` und so trat er dem Sinfonieorchester Magdeburger Musikfreunde bei. Er ist auch nach vielen Jahren noch immer begeistert davon, jede Woche selbst Musik zu machen und zu Auftritten andere damit zu erfreuen. Erst kürzlich spielte das Orchester das Sinfoniekonzert „BELLA.ITALIA“ in der Jacobi-Kirche Schönebeck und in der Johanniskirche Magdeburg. Beide Konzerte waren ein großer Erfolg. Gero Wiest hatte ein stimmungsvolles Sommerprogramm mit ausschließlich italienischen Komponisten zusammengestellt, in dem die bekannte Ouvertüre zur Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini zu hören waren - ein wahres musikalisches Feuerwerk.
 
Auch, wenn es noch eine Weile dauert, probt das Orchester schon jetzt fleißig für das Weihnachtskonzert am 10. Dezember, welches um 17 Uhr in der Pauluskirche zu hören sein wird. 
 
Das traditionsreiche, bereits vor 65 Jahren gegründete Magdeburger Amateurorchester mit seinen Mitgliedern aus allen Alters- und Berufsgruppen sucht ständig neue ambitionierte Mitspieler. Momentan werden vor allem Kontrabässe und Hörner gesucht. Wer also Freude am Musizieren hat und dies in einer Gemeinschaft tun möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei der allwöchentlichen Probe vorzustellen. 
 
 
Text & Foto: Steffi Pretz