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Klatsch 4823 Matthias Reichwald   LutzMichen INTERNET

Magdeburg-News: „Was man so hört..." – Magdeburger inszenierte in alter Heimat „Evita"



veröffentlicht am Samstag, 2. Dezember 2023

Magdeburg. Vor einem Jahr klingelte ein Tag nach seiner Operninszenierung in Leipzig bei  Matthias Reichwald das Telefon. Kollegen der Magdeburger Theaterleitung erlebten diese Premiere in Leipzig und fragten an, ob er in Magdeburg das Musical „Evita“ auf die Bühne bringen würde. Da musste der Schauspieler und Regisseur nicht lange überlegen, denn von der rhythmischen Musik ist er schon seit seiner Jugend begeistert. Trotz der Kürze der Zeit für eine solche Inszenierung, sagte er zu und war nun nach etlichen Jahren für sieben Wochen in seine Geburtsstadt zurückgekehrt. Diese sieben Wochen in der Heimatstadt hatten für ihn auch eine emotionale Note, wie er mir erzählt. Das Theater war schließlich auch der Ort seiner Jugend. Er machte am Magdeburger Theater seine ersten schauspielerischen Schritte. Und so manchen hat er nach den Jahren wieder getroffen. Matthias Reichwald lebte bis 2001 in Magdeburg, seine Eltern wohnen noch hier und seine 90-jährige Großmutter. Die Musik wurde ihm in die Wiege gelegt, denn er kommt aus einer Musikerfamilie. Sein Vater war Solo-Fagottist. 

Matthias Reichwald selbst erhielt am Städtischen Konservatorium Unterricht in Klavier, Komposition und Chorleitung. Warum studierte er dann nicht  Musik, fragte ich. „Weil ich mit 12, 13 Jahren mein Herz ans Schauspiel verloren hatte“, so Reichwald. „Schuld“ waren die Auftritte im Schultheater am Hegelgymnasium. Er wollte den Kernberuf Schauspieler erlernen. Nach seinem Zivildienst im Krankenhaus  Marienstift ging er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Der musische Schauspieler liebt Schauspielinszenierungen mit Musik, wenn sich alles so mischt, wie er sagt. Reichwald sieht sich als regieführender Schauspieler und arbeitet gern mit dem Regisseur Tillmann Köhler zusammen.  Auch vor der Kamera arbeitet er immer wieder gern, so u.a. im Berliner, Dresdner und Kölner Tatort. Gleich nach der überaus erfolgreichen Premiere von „Evita“ fuhr er zu Dreharbeiten für den Berliner Tatort. Dann ging es wieder nach Dresden, wo er fest im dortigen Ensemble arbeitet und auch nach Leipzig, wo er u.a. als Dozent für Schauspiel tätig ist. In Dresden lebt er mit seiner Frau und vier Kindern. Seine Kinder sind ebenfalls musisch geprägt. Die beiden Mädchen haben auch eine Fußballaffinität entwickelt und da muss der Vater immer mal mit ran an den Ball. Persönlich hat Reichwald zuletzt in seiner Freizeit Volleyball gespielt. 

Doch wegen Inszenierungen wie die in Magdeburg, fehlt er oft über Wochen. „Ob die mich beim Volleyball noch nehmen, weiß ich nicht.“ Tja und wenn Zeit wäre würde Reichwald auch gern in einem Chor singen.

Bildunterschrift: Der Schauspieler und Regisseur Matthias Reichwald inszenierte „Evita“ in seiner Heimatstadt.


Text: Gisela Lichtenecker
Foto: Lutz Michen