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Klatsch 3023 Taeve Schur Klatsch 3023   Frank Lichtenecker

Magdeburg-News: „Was man so hört...“ – „Täve“ Schur | nach Sturz vom Schuppendach (fast) der Alte



veröffentlicht am Samstag, 29. Juli 2023

Magdeburg. Nach seinem Sturz vom Schuppen ist er wieder fast der Alte. Davon konnte ich mich überzeugen. Der 92-jährige Gustav Adolf „Täve“ Schur kletterte in Heyrothsberge erfolgreich erst auf sein Haus und machte die Dachrinnen sauber, dann wollte er noch sein Schuppendach vom Laub befreien. Wie er  mir erzählt, rutschte er auf dem vermoosten Dach ab und fiel zwei Meter tief. Ein Nachbar hörte zum Glück das legendäre Radsportidol rufen. Das Resultat nach der Notaufnahme: Acht Rippenbrüche und eine Not-OP, die der rüstige und fitte Rentner bestens überstand. „Solche Arbeiten macht man mit 92 Jahren einfach nicht mehr“, so seine Aussage. Sein Rennrad hat er nun in die Ecke gestellt und wird nun das Rad von seinem Sohn Jan benutzen. Schur hat das legendäre Rad geerbt und umgebaut, Schutzbleche angebracht und mit höherem Lenker versehen. Der Sohn der Radsportlegende wurde 1989 Weltmeister mit der DDR-Mannschaft über 100 Kilometer. So viele Kilometer wird Täve nicht mehr täglich radeln, aber vielleicht so um die dreißig.  Vorerst sind aber der Bewegung wegen noch vorwiegend Spaziergänge mit einer 83-jährigen Freundin angesagt. Auch der anstehende Urlaub in Thüringen ist bei Täve ohne Rad geplant. Es wird gewandert. Ein E-Rad kommt für ihn übrigens nicht in Frage. Seine humorvolle Art ist dem Sport-Superstar der DDR auch mit 92 Jahren erhalten geblieben. Und so erfahre ich, was eigentlich der Ursprung seiner internationalen Karriere war. Man könne einen Linienbus als seinen ersten Trainer bezeichnen. Denn als Teenager radelte Gustav Adolf Schur fast täglich von seinem Wohnort ins sechs Kilometer entfernte Körbelitz und lieferte sich dabei Wettrennen mit den Busfahrern. Oft erfolgreich!

Bildunterschrift: Nach dem Sturz vom Schuppen hat „Täve“ sein Rennrad in die Ecke gestellt. 


Text: Gisela Lichtenecker
Foto: Archiv Frank Lichtenecker