Baierbrunn
(ots). Die Symptome von Autismus sind so unterschiedlich wie die Teilchen eines
Puzzles. Experten sprechen daher von der Autismus-Spektrum-Störung. Hintergrund
sind komplexe Irritationen des zentralen Nervensystems, welche die Verarbeitung
von Wahrnehmungen einschränken, wie das Patientenmagazin "HausArzt"
erklärt.
Autisten
leiden schnell unter Reizüberflutung, zum Beispiel durch Geräusche, Licht,
Gerüche oder körperliche Nähe. Sie haben Schwierigkeiten, Emotionen zu deuten
und angemessen zu reagieren. "Bei der Verständigung sind Ironie und
Metaphern problematisch", erklärt Dr. Christine Preißmann, Ärztin und
Vorstandmitglied des Bundesverbands Autismus Deutschland. Viele Betroffene
leiden unter ihrer Andersartigkeit sowie Beeinträchtigungen. Viele benötigen
lebenslang Unterstützung - oft sogar bei Alltagsangelegenheiten.
Ein
Unterstützungsnetz aufbauen
Autismus
wird heutzutage meist schon im Kinderalter festgestellt. Es fällt auf, dass der
Nachwuchs nicht gerne kuschelt, Spielzeug auf merkwürdige Weise benutzt, keinen
Blickkontakt hält und verschiedene Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Bis heute
gibt es keine Heilung, und Medikamente helfen allenfalls bei Begleit- oder
Folgeerkrankungen wie ADHS, Angststörungen und Depressionen. Umso wichtiger ist
es, dass Betroffene sich ein Unterstützungsnetz aufbauen.
Für
Eltern bedeutet das: so schnell wie möglich mit dem Haus- oder Kinderarzt
darüber reden, was am Verhalten auffällt. "Beim Verdacht auf Autismus wird
Ihr Arzt Sie an einen Kinder- und Jugendpsychiater überweisen", sagt
Preißmann. Mithilfe maßgeschneiderter Therapien haben die jungen Patienten eine
gute Chance, ein möglichst selbstständiges und glückliches Leben zu führen.
Die
Wahl der Schulform, ein Schulbegleiter und der Austausch in Selbsthilfegruppen
können eine autismusspezifische Therapie sinnvoll ergänzen. Auch bei
Erwachsenen können Fördermaßnahmen die Lebensqualität verbessern - für
Betroffene und auch für jene, die einem Menschen mit Autismus nahestehen. Mehr
dazu im aktuellen "HausArzt"-Heft.
Text
/ Foto: "obs/Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen"