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Brandnacht 26.07f

TV-Tipp-News: „Brandnacht“ ab 20:15 Uhr auf 3sat


Veröffentlicht am 26. Juli 2023

Der aus dem Emmental stammende Peter Keller lebt seit Jahren in Berlin. Überraschend erhält er Post aus der Heimat: Der Knecht Otto Balsiger bittet seinen ehemaligen militärischen Vorgesetzten um Hilfe. Balsiger wird beschuldigt, eine junge Frau vergewaltigt und getötet zu haben.

Keller nimmt sich der Sache an und reist in die Schweiz. Das Emmental ist zwar nicht mehr, was es zu Gotthelfs Zeiten war, doch die Idylle ist noch immer trügerisch: Frömmler, Heuchler, Intriganten, Spekulanten, Lustmolche und Erbschleicher bevölkern weiterhin die sanften Hügelzüge.

Peters Jugendfreund Josef steht einer Sekte vor, Paula, die Mutter der Ermordeten, führt in der alten Badewirtschaft ein Bordell, ihr Exmann, der ehemalige Polizist Tobler, hat das "Gasthaus Bären" übernommen. Keller merkt rasch, dass er da in einem stinkenden Miststock rührt und in seiner alten Heimat nicht willkommen ist. Nur die in einer lesbischen Beziehung lebende Uta, die Tochter des dubiosen Fürsprechs Schwengeler, unterstützt ihn. Bald ist Kellers Leben in Gefahr.

Bruno Ganz in einem Dreigespann mit Barbara Auer und Suzanne von Borsody - wer würde da auf einen Schweizer Film tippen? Doch das ist der Fall im Emmentaler Krimi "Brandnacht", den Markus Fischer mit großer Besetzung nach einem Roman von Sam Jaun inszeniert hat. Neben Bruno Ganz sind unter anderes auch die Schweizer Mimen Hanspeter Müller-Drossaart und Andrea Zogg mit von der Partie.

1987 hat der Schweizer Schriftsteller Sam Jaun den Friedrich-Glauser-Preis für seinen Roman "Brandnacht" erhalten. Glauser nennt er auch als seinen Lieblingsautor - und das erstaunt nicht. Wie seinem Vorbild geht es Jaun in seinen Kriminalromanen nicht primär um die Aufklärung eines Verbrechens, sondern um die Psychologie der Beteiligten und um deren soziales Umfeld. Sam Jaun stammt wie Friedrich Dürrenmatt aus dem Kanton Bern und ist ebenfalls Sohn eines protestantischen Pfarrers.

Text / Foto: programm.ard.de / ZDF und SRF, Kickfilm