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Arbeitszeit Stress pixabay

Magdeburg-News: 2022 sinkt Pro-Kopf-Arbeitszeit in Sachsen-Anhalt um 40 auf 1.365 Stunden



veröffentlicht am Freitag, 3. November 2023

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt wurden 2022 von den 994,7 Tausend im Jahresdurchschnitt Erwerbstätigen insgesamt 1.358,0 Millionen Arbeitsstunden geleistet, das waren 37,0 Millionen Stunden weniger als im Vorjahr. Damit sank die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit um 40 auf 1.365 Stunden.

Wie das Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ mitteilt, verringerte sich das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am Arbeitsort umfasst, gegenüber 2021 um 2,6 % (Vorjahr: +1,8 Prozent). Die Zahl der Erwerbstätigen nahm 2022 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Tausend Personen (+0,2 Prozent) auf 994,7 Tausend Personen zu (Vorjahr: -0,1 Prozent). Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit je erwerbstätige Person sank in Sachsen-Anhalt 2022 von 1.405 Stunden auf 1.365 Stunden (Bundesdurchschnitt: 1.347 Stunden). Verursacht wurde dieser Rückgang u. a. durch die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung bei gleichzeitiger Abnahme der Vollzeitbeschäftigung sowie durch einen stark erhöhten Krankenstand. Zudem standen zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung. Je nach Stellung im Beruf gab es erhebliche Unterschiede bei der Pro- Kopf-Arbeitszeit: Die Arbeitnehmer arbeiteten durchschnittlich 1.324 Stunden, die Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen dagegen 1.845 Stunden.

Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden entwickelte sich in fast allen Wirtschaftsbereichen rückläufig. Die größten Rückgänge verzeichneten das Baugewerbe (-5,6 Prozent) und das Verarbeitende Gewerbe (-4,2 Prozent). Nur der Bereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (+0,5 Prozent) hatte einen Zuwachs.

Die meisten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person wurden im Baugewerbe mit 1.534 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 1.529 Stunden geleistet. Am kürzesten war die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1.325 Stunden), in denen Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.

Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern.

Die verschiedenen regionalen und strukturellen Pro-Kopf-Arbeitszeiten sind somit kein Maßstab der Intensität und Qualität der verausgabten Arbeitszeit.

Diese vom Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ (AK ETR) ermittelten Zahlen beruhen auf dem Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom August 2023.


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Bild: pixabay