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Schule Grundschule pixabay

Magdeburg-News: Bildungsforum Sachsen-Anhalt fordert vollständigen Erhalt der Schulsozialarbeit



veröffentlicht am Mittwoch, 11. Oktober 2023

Magdeburg. Die Teilnehmer des Bildungsforums richten den dringenden Appell an die Fraktionen des Landtages, in den Haushaltsberatungen eine Strategie zu entwickeln und umzusetzen, damit alle der bisherigen rund 500 Stellen für die Schulsozialarbeit zunächst bis zum Ende der EU-Förderperiode im Juli 2028 fortgeführt werden kön­nen. Entscheidend dafür ist es, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte realistisch einzuschätzen und diese entsprechend finanziell zu unterstützen.

Auf Einladung des Bündnisses „Den Mangel beenden! – Unseren Kindern Zukunft geben!“ ha­ben sich am 4. Oktober bildungspolitische Akteure von 25 Organisationen, Vereinen und Gremien zur ersten Beratung des Bildungsforums getroffen, um gemeinsam Wege aus der Krise des Bildungssystems in Sachsen-Anhalt zu diskutieren. Die konstruktiven Beratun­gen sollen am 6. Dezember 2023 fortgesetzt werden.

Mit Blick auf die laufenden Beratungen zum Landeshaushalt 2024 wur­de u. a. intensiv über Perspektiven für die Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt diskutiert. Die Teilnehmer am Bildungsforum waren sich dabei einig, dass die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter für die Schüler an ihren jeweiligen Einsatzschulen einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung des Bildungser­folgs und der Bildungsgerechtigkeit leisten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bildungsforums befürchten, dass wegen der neuen Finanzierungsrege­lungen zur Eigenbeteiligung der Landkreise und kreisfreien Städte ein erheblicher Teil der bisherigen Einsatzstellen wegfallen wird.

Davon kann ein Teil der 380 Stellen des ESF-Pro­gramms selbst betroffen sein, vor allem aber stehen die bisher etwa 100 zusätzlich kommunal finanzierten Stellen vielfach vor dem Aus. Auch die 14 bisher vom Land voll finanzierten Stel­len könnten ab dem Schuljahr 2024/25 wieder gestrichen werden.

Der Wegfall von jeder einzelnen dieser rund 500 Stellen der Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt ist ein Verlust an Bildungsqualität, der nicht eintreten darf. Dadurch werden insbesondere den betroffenen Schülern wichti­ge Bezugspersonen genommen und Entwicklungspotenziale reduziert. Es werden dadurch aber auch hochqualifizierte Mitarbeiter dauerhaft aus den Schulen verdrängt, auf deren Expertise und Kompetenzen die Schulen dringend angewiesen sind.

Eva Gerth, GEW Sachsen-Anhalt & Matthias Rose, Landeselternrat Sachsen-Anhalt


Text: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay