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PM 2017 128

Sachsen-Anhalt: Bruttoanlagevermögen steigt auf 363 Milliarden EUR an

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt heute mitteilte, betrug der Wert des Bruttoanlagevermögens in Sachsen-Anhalt - gemessen in Wiederbeschaffungspreisen - 2014 am Jahresende 363 Milliarden EUR und somit 2,5 Prozent bzw. 9 Milliarden EUR mehr als im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis trug hauptsächlich der Vermögenszuwachs an Bauten bei (+ 2,8 % bzw. 8 Mrd. EUR). Der Vermögenszuwachs bei Ausrüstungen lag bei 1,4 Prozent bzw. 1 Milliarde EUR.

Das geht aus aktuellen Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ hervor, dem auch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt angehört.

Das Anlagevermögen umfasst alle produzierten Vermögensgüter, die länger als ein Jahr wiederholt oder dauerhaft in der Produktion eingesetzt werden. Es gliedert sich in Ausrüstungen und sonstige Anlagen (Maschinen und Geräte, Fahrzeuge, Software u. Ä.) sowie in Bauten (Wohn- und Nichtwohngebäude, Straßen, Brücken, Flugplätze).
Das Bruttoanlagevermögen bestand zu 81 Prozent (294 Mrd. EUR) aus Bauten. Die restlichen 19 Prozent des Vermögens waren in Ausrüstungen und sonstigen Anlagen gebunden und erreichten zum Jahresende 2014 einen Wertumfang von 69 Milliarden EUR.
Rund drei Viertel aller Vermögenswerte (273 Mrd. EUR) konzentrierten sich in Sachsen-Anhalt auf den Dienstleistungsbereich.

Das Bruttoanlagevermögen spiegelt den Neuwert der Anlagen ohne Berücksichtigung der im Laufe der Zeit eintretenden Wertminderung wider. Im Gegensatz dazu werden beim Nettoanlagevermögen die seit dem Investitionszeitpunkt aufgelaufenen Abschreibungen abgezogen und somit der Zeitwert der Anlagegüter dargestellt. Der Anteil des Nettoanlagevermögens am Bruttoanlagevermögen wird als Modernitätsgrad bezeichnet. Er gibt Auskunft über den Alterungsprozess des Anlagevermögens und zeigt auf, wie viel Prozent des Vermögens noch nicht abgeschrieben sind. Der Modernitätsgrad des Jahres 2014 bezifferte sich in Sachsen-Anhalt auf 60,3 Prozent und lag unter dem Durchschnittswert der anderen neuen Bundesländer (61,2 %). Der seit 1999 zu beobachtende stetige Rückgang des Modernitätsgrades trifft alle neuen Bundesländer gleichermaßen. Er zeigt auf, dass die durch Verschleiß und wirtschaftliches Veralten eingetretene Wertminderung nicht durch entsprechend hohe Investitionen ausgeglichen werden konnte.

Der Alterungsprozess des Anlagevermögens trifft Ausrüstungen und Bauten in unterschiedlichem Maße. Bedingt durch die kürzere Nutzungsdauer und den schnelleren Verschleiß setzt der Alterungsprozess bei den Ausrüstungen zu einem früheren Zeitpunkt ein. Bereits seit dem Jahr 1996 nahm der Modernitätsgrad des Ausrüstungsvermögens ab, er lag im Jahr 2014 bei 50,0 Prozent. Der Modernitätsgrad des Bauvermögens fiel mit 62,7 Prozent bedeutend höher aus und zeigte sich seit dem Jahr 2000 rückläufig.