Köln.
Von Zeit zu Zeit braucht das eigene Zuhause einen neuen Anstrich. Doch die
Auswahl an Wandfarben in Bau- und Fachmärkten ist groß und die Entscheidung für
Verbraucher entsprechend schwer. „Neben Deckkraft, Nassabrieb und Preis sollten
auch in den Produkten enthaltene potenzielle Schadstoffe darüber entscheiden,
ob eine Farbe gekauft wird“, sagt Dr. Ansgar Wennemer, Experte für Farben und
Lacke bei TÜV Rheinland.
Zwar
seien gesundheitlich eher bedenkliche, lösungsmittelhaltige Wandfarben seit
Längerem nicht mehr auf dem Markt. Aber auch die heute üblichen wässrigen
Dispersionsfarben seien im direkten Kontakt nicht unproblematisch.
Möglichst
wenige kritische Inhaltsstoffe
Dies
liegt vor allem an den enthaltenen Konservierungsstoffen, die verhindern, dass
in den Farben Bakterien oder Schimmelpilze wachsen. Sie können allerdings auch
Allergien auslösen. Daher sollten Dispersionsfarben möglichst unkritische
Konservierungsstoffe enthalten und davon nur so viel wie unbedingt nötig.
Diverse Labels helfen dem Verbraucher dabei, solche Produkte zu erkennen. Das
bekannteste ist der Blaue Engel, den die Jury Umweltzeichen, das
Umweltbundesamt sowie das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung
im Auftrag der Bundesregierung an unbedenkliche Produkte vergeben. „Durch den
Blauen Engel ist gewährleistet, dass kritische Inhaltsstoffe auf ein möglichst
geringes Maß beschränkt sind“, weiß Wennemer. Wer besonders sensibel ist, dem
empfiehlt der Experte, bei der Verarbeitung Handschuhe zu tragen.
Wandfarben ohne Konservierungsstoffe
Auf
der ganz sicheren Seite sind Verbraucher, wenn die Verpackung zudem das TÜV
Rheinland-Prüfzeichen ausweist. „Diese Farben wurden in unserem hauseigenen
Labor ausgiebig getestet“, betont Ansgar Wennemer. Zusätzlich werden sie
nachfolgend im Rahmen einer Marktüberwachung regelmäßig kontrolliert. Ganz neu
ist ein von TÜV Rheinland entwickeltes Prüfzeichen, das Wandfarben kennzeichnet,
die aufgrund ihrer alkalischen Zusammensetzung vollkommen ohne
Konservierungsstoffe auskommen.
Text / Foto: TÜV RHEINLAND / alessandro guerriero/Shutterstock