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Reise News: Ein geschichtsträchtiger und sagenhafter Spaziergang durch Weiden i.d. Oberpfalz

02. Februar 2019

Kulturperle mit bewegter Vergangenheit

(djd). Die mittelalterliche Stadtmauer mit Wehrgängen und zwei Stadttoren hat einiges mitgemacht: Sie hat zwei Brände überstanden und die Zeiten der Pest erlebt, bei der fast 2.000 Menschen starben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie dann von feindlichen Schweden eingenommen und geplündert. Die bewegte Geschichte Weidens vom einst florierenden Warenumschlagplatz über den Niedergang durch Pest und Plünderungen bis zum heutigen Status als Kulturperle im Oberpfälzer Wald kann man heute noch überall in den Straßen und Gassen nachvollziehen.

Historischer Charme und lebhaftes Treiben

Der Marktplatz wird von aufwändig restaurierten Giebelhäusern eingerahmt, die zum Teil noch aus dem 16. Jahrhundert stammen. Umgeben von den prächtigen Fassaden kann man hier in der warmen Jahreszeit einen Kaffee trinken oder etwas essen und dabei den Touristen und Einheimischen beim Shoppen und Flanieren zuschauen. Nicht weit entfernt lohnt die Barockkirche St. Michael einen Besuch. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören das Alte Schulhaus und der Waldsassener Kasten, ein großer Barockbau, der heute das Internationale Keramik-Museum beherbergt. Die geschichtsträchtigen Gebäude sind auch Ziel der historischen Stadtführungen, die von Anfang Mai bis Ende September jeden Samstag um zehn Uhr ab dem Alten Rathaus starten. Weitere thematische Stadtführungen werden unter www.weiden-tourismus.info beschrieben.

Sagenhafter Spaziergang

Beim Spaziergang durch die verwinkelten Gassen stößt man immer wieder auch auf Orte mit geheimnisvollen Geschichten. Wie etwa die Stelle an der Stadtmauer, die von den Hussiten nächtens unterhöhlt worden sein soll, um die Stadt mit Wasser zu fluten. Doch die Bewohner wurden durch feines Glockengeräusch geweckt, das durch die Gassen klang und von Tür zu Tür sprang. Keiner wusste, wer das "Hussitenglöckchen" geläutet hatte, aber dank der Warnung konnten die Bürger das Loch in der Mauer im letzten Moment wieder stopfen und so ihre Stadt vor der Überschwemmung bewahren. Dass dieser ungeheuerliche Vorfall nicht für bare Münze genommen werden muss, zeigt eine weitere sagenhafte Geschichte, die eine andere Variante der feindlichen Belagerung erzählt. Demnach wollten die Hussiten die Stadt nicht überfluten, sondern ihr im Gegenteil das Wasser abgraben. Davon soll heute noch ein ungefähr hundert Meter langer und vier Meter hoher Damm zeugen, der an der Stelle steht, wo der Stadtbach von der Schweinnaab abzweigt. Wer beim Rundgang durch die Stadt weitere sagenhafte Plätze entdecken möchte, findet unter www.rgz24.de/stadt-weiden noch mehr unterhaltsame Anekdoten.



Foto: Der Marktplatz wird von aufwändig restaurierten Giebelhäusern eingerahmt. / © djd/Tourist-Information der Stadt Weiden i.d.OPf.



Foto: Die mittelalterliche Stadtmauer hat vielen Angriffen Stand gehalten. Nun haben Blumen und Sträucher sie an manchen Stellen erobert. / © djd/Tourist-Information der Stadt Weiden i.d.OPf.

Titel-Foto: Im "Waldsassener Kasten" befindet sich heute das Internationale Keramik-Museum. / © djd/Tourist-Information der Stadt Weiden i.d.OPf.