POSITIVE ANREIZE SIND BESSER ALS VERBOTE
Foto: Mehr Spaß am Leben gewinnen: Wer
langfristig etwas für seine Gesundheit
tun möchte, braucht positive Anreize
(djd). Stress, Rauchen, Bewegungsmangel, zu
hohe Cholesterinwerte oder Übergewicht: Es gibt zahlreiche Faktoren, die das
Risiko für Bluthochdruck und damit für
Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.
Sein Augenmerk nur auf einen Risikofaktor
zu legen, bringt nach Ansicht von Experten wie Professor Dr. Karl-Ludwig Resch
vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung in puncto Gesundheit
allerdings wenig. Man brauche vielmehr ein Gesamtkonzept für eine gesündere Lebensweise.
Wer trainiert, achtet automatisch auch auf
seine Ernährung
Jeder übergewichtige
Mensch etwa weiß, dass die vielen überflüssigen
Kilos seiner Gesundheit schaden. Im Alltag aber ist ihm das aktuelle kleine Glück des Essens oft mehr wert als der damit langfristig verbundene
Nachteil des Übergewichts. Um hier etwas zu ändern, ist es wichtig,
individuelle Strategien zu erarbeiten, die ihm zu mehr Lebensqualität
verhelfen. Ein positiver Anreiz kann beispielsweise der nächste Stadtlauf sein,
an dem man unbedingt teilnehmen möchte und für den
man in den kommenden Monaten zielorientiert trainiert. "Dabei wird man
neben dem körperlichen Training nahezu automatisch auch auf eine Ernährung
achten, die die Bemühungen unterstützt", so Professor Resch.
Das Körpergewicht normalisiere sich
nebenbei, ein erhöhter Blutdruck sinke und zu hohe Cholesterinwerte
verbesserten sich. Das gesamte Geflecht der potenziellen Risikofaktoren könne
sich positiv verändern. Oder jemand findet Freude daran, sich für den Naturschutz zu engagieren - mit dem Nebeneffekt, dass er
sich mehr im Freien bewegt, soziale Kontakte knüpft, in
Gesellschaft gesünder isst und auch so indirekt von einem gesünderen Lebensstil profitiert.
Experte: "Normaler" Salzverzehr
erhöht das Risiko für Bluthochdruck
nicht
Grundsätzlich sollte man sich die Freude am
Essen nicht durch Verbote verderben lassen. Das gilt beispielsweise auch für den Salzverzehr, der ebenfalls häufig als
"Krankheitstreiber" beim Bluthochdruck angeprangert wird. Bei jedem
Salzen der Mahlzeiten ein schlechtes Gewissen zu haben, macht keinen Sinn,
wichtiger ist eine insgesamt ausgewogene Ernährung. "Zumal der bei uns übliche Salzverzehr bei den meisten Menschen tatsächlich das
Risiko gar nicht erhöht, Bluthochdruck zu entwickeln", erklärt Professor
Resch. Unter www.vks-kalisalz.de erfährt man mehr zum Thema. Es gebe, so
Resch, sogar Hinweise, dass eine Einschränkung des Salzkonsums gesundheitlich
bedenklich sein könnte. Auch komplett auf Süßigkeiten,
Kuchen und Co. zu verzichten, dürfte langfristig den wenigsten gelingen.
Sinnvoller ist, dass man lernt, sorgfältig mit den süßen
Verführungen umzugehen.
Text / Foto: djd/Verband der Kali- und
Salzindustrie/Getty Images/Evgeniia Medvedeva