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Wiedemann Axel BARMER

Magdeburg-News: Pflegeplatzsuche-Portal in Sachsen-Anhalt notwendig – Wiedemann (BARMER)


veröffentlicht am Sonntag, 10. März 2024

Magdeburg. Die BARMER Sachsen-Anhalt fordert ein landeseigenes Online-Portal zum Suchen und Finden freier Pflegeheimplätze. „Derzeit ist der Aufwand, freie Pflegeplätze ausfindig zu machen, für alle Beteiligten unnötig hoch, denn es fehlt in Sachsen-Anhalt an belastbaren Informationen über freie Pflegeheimkapazitäten. Um Transparenz über die verfügbaren Plätze zu schaffen, müssen Berichts- und Monitoringformate ausgebaut werden“, sagt Axel Wiedemann (Foto), Landesgeschäftsführer der BARMER Sachsen-Anhalt. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen hätte mit dem „Heimfinder“ bereits eine hilfreiche Plattform aufgebaut, die eine Suche nach freien Kurzzeit- und Dauerpflegeplätzen ermöglicht.

 
Vom Krankenhaus- zum Pflegefall

Etwa jeder vierte Pflegefall in Sachsen-Anhalt beginnt unmittelbar im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Pflegereport der BARMER. Monatlich gebe es demnach rund 820 solcher Fälle. „Wenn Menschen nach dem Krankenhaus pflegebedürftig werden, ist das ein riesiger Einschnitt für sie selbst und ihre Angehörigen. Alle Beteiligten werden damit vor neue Herausforderungen gestellt, die als umso größer empfunden werden, wenn die anschließende Versorgung nicht optimal funktioniert“, so BARMER-Landeschef Wiedemann. Das Entlassmanagement des entsprechenden Krankenhauses unterstütze in solchen Situationen. Hier hake es aber in vielerlei Hinsicht. Die Sozialdienste der Kliniken würden in der Regel zahlreiche Pflegeanbieter abtelefonieren, um deren Kapazitäten zu erfragen. Eine tagaktuelle Übersicht, wie sie die Plattform Heimfinder liefert, könne hier zu mehr Effizienz und einer spürbaren Entlastung führen.

 
Unnötig lange Klinikaufenthalte

Ein Krankenhausaufenthalt von Nicht-Pflegebedürftigen dauert in Sachsen-Anhalt laut BARMER-Pflegereport im Schnitt sieben Tage. Bei Menschen, die im Monat der Krankenhausaufnahme pflegebedürftig werden, sind es hingegen elf Tage. „Wer im Zuge eines Krankenhausaufenthalts pflegebedürftig wird, bleibt zunächst länger in der Klinik. Im Vergleich zu nicht pflegebedürftigen Patienten sind das durchschnittlich vier Tage mehr. Das liegt insbesondere an der Schwere der Grunderkrankung“, so Wiedemann. Ein weiterer Faktor für eine verzögerte Entlassung aus der Klinik könne sein, dass eine nahtlose Versorgung wie zum Beispiel die Pflege oft erst organisiert werden müsse.


Text: BARMER in Sachsen-Anhalt
Foto: BARMER/Viktoria Kühne