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Magdeburg-News: Neue Dauerausstellung zeigt ab heute Magdeburger Schulgeschichte



veröffentlicht am Sonntag, 10. September 2023

Magdeburg. Im Kulturhistorischen Museum Magdeburg wird am heutigen Sonntag, 10. September, um 11 Uhr die neue Dauerausstellung „Schulgeschichte:n“ eröffnet. Sie gibt einen Überblick über die Geschichte schulischer Bildung in Magdeburg, die mehr als 1.000 Jahre zurückreicht. Dabei stellt die Ausstellung Entwicklungen, Themen und Personen in den Mittelpunkt und möchte durch ein „Historisches Klassenzimmer“ und eine „Traumschule“ zu Interaktion und Reflexion über die eigenen schulischen Erlebnisse der Besucher anregen.

Heute gilt es als selbstverständlich, dass alle Kinder und Jugendlichen eine Schule besuchen. Das aktuelle gegliederte Schulsystem der Bundesrepublik mit seiner umfassenden Schulpflicht resultiert aus einer jahrhundertelangen Entwicklung, die von großen Umbrüchen und erstaunlichen Kontinuitäten geprägt ist. Dies zeichnet die neue Ausstellung am Beispiel von Magdeburg exemplarisch nach, wo sich Erwähnungen zu Schulen bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Eine erste evangelische Stadtschule wird 1524 gegründet, knapp 300 Jahre später entsteht ein öffentliches Schulsystem. Diesem Wandel und seinen Protagonisten spürt die neue Dauerausstellung anhand von Originalobjekten, beispielhaften Biografien und interaktiven Stationen nach.

Sie basiert auf einer externen Sammlung, die ab 1990 zusammengetragen und 1998 dem Kulturhistorischen Museum zugeführt wurde. Ab Sonntag, dem 10. September 2023, präsentiert sie sich inhaltlich, konzeptionell und gestalterisch vollständig überarbeitet in neuen Räumen. Neben einem Überblick über die Geschichte der Schule in Magdeburg vom

Mittelalter bis heute zeigt sie in einem ersten Bereich Biografien von verschiedenen Personen aus verschiedenen Zeiten. Die nachfolgenden Abschnitte nehmen in einer diachronen Betrachtung jeweils übergeordnete Leitfragen in den Blick: Wo wird unterrichtet? Was und wie wird unterrichtet? Was passiert außerhalb des Unterrichts?

Die Ausstellung möchte damit zeigen, dass Schule mehr ist als bloßer Unterricht und Wissensvermittlung. Sie war und ist auch immer Ort für Rituale, gemeinsame Erlebnisse, Freundschaften und Enttäuschungen. Durch den Nachbau eines historischen Klassenzimmers vom Beginn des letzten Jahrhunderts und einen interaktiven Bereich sollen die Besucher zum Nachdenken über ihre eigene Schulzeit angeregt werden. Als partizipatives Element können sie sich so über die Generationen hinweg direkt in die Ausstellung einbringen, ihre persönlichen Schulerfahrungen spiegeln und gemeinsam eine ideale Traumschule für die Zukunft entwerfen.

Die Landeshauptstadt Magdeburg hat für die Neuaufstellung der Dauerausstellung Sondermittel bereitgestellt, maßgeblich gefördert wurde die Ausstellung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Land Sachsen-Anhalt sowie von der Kloster Bergeschen Stiftung. Die Herrichtung der Räume wurde durch eine EFRE-Maßnahme der Europäischen Union ermöglicht. Anlässlich der Eröffnung am kommenden Sonntag kamen heute Vertreter der beteiligten Institutionen im Kulturhistorischen Museum zusammen. Stellvertretend für das Land Sachsen-Anhalt sagte dabei der Staatssekretär für Kultur, Dr. Sebastian Putz: „Die Museumslandschaft Sachsen-Anhalts gewinnt durch die neue Dauerausstellung gerade in den Bereichen Schule und Bildung nochmals erheblich an Profil. Das begleitende museumspädagogische Angebot wurde bisher aus dem gesamten Bundesland beständig nachgefragt; wir sind uns sicher, dass dies auch zukünftig der Fall sein wird. Aus der Vermittlung und Reflexion der wechselvollen Schulgeschichte lassen sich auch Parallelen zur Entwicklung und den Voraussetzungen unserer Demokratie ziehen. Über diese Verbindung sowie den intergenerationellen Dialog kann die Ausstellung direkt in unsere Gesellschaft hineinwirken – das wäre ihr, dem Land und uns allen zu wünschen.“

Für die Landeshauptstadt Magdeburg ging Oberbürgermeisterin Simone Borris auf besondere Aspekte der Magdeburger Schulgeschichte ein: „Schule ist für unsere Kinder ein zentraler Bezugspunkt in ihrem Alltag und Leben. Die neue Ausstellung kann gerade mit dem Bezug zu Magdeburg viele Geschichten in den Blick nehmen, die alles andere als alltäglich sind. So war etwa Martin Luther bereits Schüler in Magdeburg, Otto von Guericke besuchte hier das Altstädtische Gymnasium. Der Einfluss, den sie später auf die Stadt, die Region und weit darüber hinaus hatten, fand also hier erste zarte Wurzeln. Das Museum als Lernort thematisiert mit seiner neuen Ausstellung die Magdeburger Schulgeschichte und macht dabei auch Schulgeschichten anschaulich und erlebbar. Die Landeshauptstadt ist dadurch um eine Attraktion reicher, zu der jede und jeder einen direkten persönlichen Bezug hat.“

Die Direktorin der Magdeburger Museen, Dr. Gabriele Köster, berichtete danach von den Arbeiten zur neuen Dauerausstellung: „Das Thema Schule spricht unterschiedliche Zielgruppen in einer ganz besonderen Weise an. Wir waren daher sehr erfreut, als wir vom Dialog der Generationen vor knapp zehn Jahren eine umfangreiche Sammlung zur Magdeburger Schulgeschichte übernehmen konnten. Vor einiger Zeit reifte die Idee, diese Sammlung in einer neuen Gestaltung und angepasst an die heutigen Bedürfnisse an Vermittlung, Präsentation und Partizipation zugänglich zu machen. In die Konzeption, Ausgestaltung und das pädagogische Begleitprogramm wurden viel Kreativität, Energie und Fleiß gesteckt. Unser Dank gilt allen Förderern, Objektgebern und Beteiligten, die uns mit ihrer Unterstützung diese neue Dauerausstellung ermöglicht haben.“

Für das Publikum wird die neue Dauerausstellung am Sonntag, dem 10. September 2023, um 11 Uhr mit einer Matinee eröffnet. Das Museum lädt alle Interessierten dazu herzlich in den Kaiser-Otto-Saal ein, der Eintritt ist frei. Danach kann die Ausstellung jeweils dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt beträgt dann regulär 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder bis einschließlich 18 Jahre haben freien Eintritt.

Bildunterschrift: Der Chemieraum der Guerickeschule aus dem Jahr 1873


Text: Kulturhistorisches Museum Magdeburg | Museum für Naturkunde Magdeburg
Foto: KHM Magdeburg, Sammlung