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TheaterMD Sieg der Schoenheit Terry Wey Ludwig Obst Dietrich Henschel Lydia Teuscher HP1 201 Foto Andreas Lander

Magdeburg-News: 26. Magdeburger Telemann-Festtage – Musik-„Trendsetter“ starten am Freitag


veröffentlicht am Mittwoch, 6. März 2024

Magdeburg. Mit der Verleihung des Georg-Philipp-Telemann-Preises der Landeshauptstadt Magdeburg an den belgischen Flötisten Prof. Dr. Barthold Kuijken starten am kommenden Freitag, 8. März, die 26. Magdeburger Telemann-Festtage. Am Abend, 19.30 Uhr, gibt der renommierte Interpret gemeinsam mit seinem Ensemble „La Pavillon de Musique“ im Eröffnungskonzert im Opernhaus Einblicke in sein musikalisches Schaffen.?Ein weiterer Höhepunkt ist die Premiere der selten gespielten Oper „Sieg der Schönheit“ von Georg Philipp Telemann in Kooperation mit dem Theater Magdeburg am Samstag, 9. März, 19.30 Uhr, im Opernhaus. Einbezogen in diese Kooperation ist mit der Akademie für Alte Musik Berlin einer der renommiertesten Klangkörper der historisch informierten Aufführungspraxis unserer Zeit; die musikalische Leitung wird in den Händen des ausgewiesenen Alte-Musik-Spezialisten Michael Hofstetter liegen. Auch das Solistenensemble ist internationale Spitzenklasse. In unserer Zeit wurde dieses opulent besetzte Bühnenwerk noch nie von einem Ensemble auf die Bühne gebracht, das über eine derartige Expertise im Bereich der historischen Aufführungspraxis Alter Musik verfügt. Die geplante Neuinszenierung (Regie: Kai Anne Schuhmacher) in Magdeburg wird hier eine Lücke schließen. 

Bereits am Nachmittag ist im Konzert „Oratorium passionale“ in der Johanniskirche das erste deutschsprachigen Passionsoratorium zu erleben. Reinhard Keiser und sein Textdichter Christian Friedrich Hunold setzten damit einst Maßstäbe. Erst 2006 und somit ungefähr 300 Jahre nach der Uraufführung dieser Komposition konnte die verschollene Musik in einer anonymen Partitur, die sich bald als Handschrift des Komponisten entpuppte, in der Staatsbibliothek zu Berlin wiederentdeckt werden. Aufgeführt wird diese musikalische Rarität vom Ensemble „Vox Luminis“, derzeit sicherlich eines der weltweit interessantesten Ensembles für Alte Musik, unter der Leitung von Peter Van Heyghen.

Zu den Höhepunkten des ersten Festival-Wochenendes gehört zudem das Konzert „Barbarische Schönheit“ am Sonntagabend in der Johanniskirche mit Dorothee Oberlinger und dem Ensemble „Il Suonar Parlante“, das Werke von Telemann mit der titelgebenden und von dem Gambisten Vittorio Ghielmi arrangierten Suite „Barbarische Schönheit“ zu einem mitreißenden, farbenfroh-folkloristischen Konzertereignis verbindet.

Die 26. Magdeburger Telemann-Festtage finden vom 8. bis 17. März 2024 in der Geburtsstadt des Komponisten statt. Sie stehen unter dem Motto „Trendsetter. Georg Philipp Telemann und Reinhard Keiser“. Die aktuelle Festivalausgabe setzt damit ihren Schwerpunkt im Jahr des 350. Geburtstages von Reinhard Keiser auf zwei miteinander befreundete Komponisten, die in ihrer Zeit Trends setzten. 

Die Magdeburger Telemann-Festtage 2024 werden von ca. 300 Künstlerinnen und Künstlern aus mehr als 20 Ländern gestaltet, darunter so exzellente Interpretinnen und Interpreten wie Barthold Kuijken, der 2024 mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt wird, Michael Hofstetter, Dorothee Oberlinger, Michael Schneider, Peter Van Heyghen, Sunhae Im, Lydia Teuscher, Dominik Köninger, Terry Wey, Marie-Sophie Pollak sowie renommierte Klangkörper wie La Pavillon de Musique (Belgien), die Akademie für Alte Musik Berlin, Vox Luminis (Belgien), das Il Suonar Parlante Orchestra (Österreich/Italien), das Neumeyer Consort, BachWerkVokal (Österreich), das Capricornus Consort (Schweiz) sowie La Stagione Frankfurt.

Insgesamt werden rund 30 Konzerte und szenische Produktionen für das zehntägige Festival vorbereitet, weitere Veranstaltungen kommen in dessen Umfeld hinzu. 

Das komplette Programm gibt's hier: https://telemann.org/veranstaltungen/telemannfesttage.htm
Karten können online (www.telemann.de), an den bekannten Magdeburger Vorverkaufsstellen oder über die Ticket-Hotline 0391 540 40 00 erworben werden.


Magdeburger Telemann-Festtage – Tradition seit 1962

Die Magdeburger Telemann-Festtage werden seit 1962 veranstaltet. Im Zentrum des Festivals steht das faszinierende Werk des in Magdeburg geborenen und bereits zu Lebzeiten europaweit gefeierten Komponisten Georg Philipp Telemann (1681–1767). Das Musikfest präsentiert international gefeierte Künstlerinnen und Künstler sowie erstklassige Ensembles in verschiedensten Veranstaltungsformaten – vielfach an geschichtsträchtigen Orten.
Die Magdeburger Telemann-Festtage orientieren vor allem auf eine historisch informierte Aufführungspraxis, wollen dem ursprünglichen Klangbild der dargebotenen Werke auf die Spur kommen. Eine Besonderheit des Festivals besteht auch in der Aufführung „neuer“ bzw. selten zu hörender Telemann-Werke auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse.

Zunächst im Abstand von zwei bis drei Jahren veranstaltet, finden die Magdeburger Telemann-Festtage seit 1990 im Biennale-Rhythmus statt. Seither folgt die Programmkonzeption auch einem inhaltlichen Motto (z.B. 1998 „Telemann und Frankreich“, 2000 „Telemann und Bach“, 2008 „Telemann und Händel“, 2016 „Telemann und das Konzert“, 2018 „Voller Poesie. Telemann und die Literatur“, 2022 „Klangfarben“ anlässlich des 60jährignen Gründungsjubiläums). Angeregt von Musikerjubiläen, wichtigen Daten in Telemanns Leben oder historischen Ereignissen bietet die Motto-Orientierung eine Möglichkeit, dem Publikum und der Fachpresse das kompositorische Werk systematisch aufbereitet zu präsentieren. Vor diesem Hintergrund wurde auch der Themenschwerpunkt für 2024 gewählt: „Trendsetter. Georg Philipp Telemann und Reinhard Keiser“.

Bildunterschrift: Szenenfoto der Inszenierung "Sieg der Schönheit"


Text:?Landeshauptstadt Magdeburg,?Zentrum für Telemann-Pflege und Forschung
Foto: Andreas Lander