Berlin, 20.01.2022. Um Kinderarmut zu
beenden, sind weit mehr als 25 Euro monatlicher Sofortzuschlag nötig. Der
Kinderschutzbund fordert eine größere Investition zugunsten der Kinder und
Jugendlichen.
„Derzeit wird seitens der Ministerien über einen monatlichen Sofortzuschlag für Kinder in der Spannbreite von 10 bis 25 Euro diskutiert. Das
reicht nicht aus. Eine nachvollziehbare Begründung
und nachprüfbare Kriterien für
diesen Betrag fehlen bislang.
Seit vielen Jahren wird der Bedarf von
Kindern und Jugendlichen künstlich kleingerechnet. Dadurch fehlen betroffenen
Kindern allein durch willkürliche, systemwidrige Streichungen
durchschnittlich 78 Euro des Regelsatzes pro Monat. Selbst 25 Euro monatlicher
Sofortzuschlag können das nicht auffangen. Hier müssen
die politisch Verantwortlichen nachbessern. Durch die Corona-Pandemie kommt es
derzeit zu höheren Belastungen und die aktuellen Preissteigerungen tun ihr
Übriges. Den Sofortzuschlag kleinzuhalten wäre ein völlig falsches Signal für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Neuberechnung des
kindlichen Existenzminimums. Wir brauchen eine solide Basis für eine echte Kindergrundsicherung“,
kommentiert Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbunds.
Hintergrund: Die Regierung diskutiert aktuell über die
Höhe für den im Koalitionsvertrag verankerten Sofortzuschlag. Das
Familienministerium schlägt Medienberichten zufolge 25 Euro vor, aus dem
Sozialministerium werden monatlich sogar nur 10 Euro anvisiert. Bis zur
Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums und der Einführung der Kindergrundsicherung, soll der Sofortzuschlag für Kinder und Jugendliche gezahlt werden, die Leistungen nach dem
Sozialgesetzbuch II/XII oder den Kinderzuschlag beziehen.
Text / Foto: Deutscher Kinderschutzbund -
Bundesverband e.V. / pixabay