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Magdeburg / ST: Unübersichtliche Finanzierung der Kinderbetreuung bleibt

Fraktion DIE LINKE - 10.08.2017

Zur heutigen Vorstellung der Eckpunkte eines neuen 
Kinderförderungsgesetzes erklärt die kinder- und familienpolitische 
Sprecherin Monika Hohmann (Foto):

Grundsätzlich begrüßen wir, dass die Landesregierung nun Schritte zur 
Verbesserung der Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt gehen möchte und 
stehen den Diskussionen in den Ausschüssen offen gegenüber.

Die heute vorgestellten Eckpunkte geben jedoch Anlass zur Sorge, dass 
eine Chance vertan wird, die Finanzierung der Kinderbetreuung 
tatsächlich auf eine transparente und nachvollziehbare Basis zu stellen. 
Bei allen geplanten Verbesserungen, es bleibt im Kern das intransparente 
Pauschalsystem bestehen, das die jetzige Finanzierung unübersichtlich 
macht. Die 50/50-Regelung zu streichen, ändert nichts an der Tatsache, 
dass die Gemeinden weiterhin mit der Defizitfinanzierung im Boot sind 
und somit kommunale und freie Träger nicht im Rahmen der 
Entgeltverhandlungen mit den Jugendämtern gleichgestellt sind.

Die Elternbeitragsbefreiung ab dem zweiten Kind ist grundsätzlich 
begrüßenswert, entlastet jedoch Familien mit nur einem Kind gar nicht. 
Diese Regelung behält außerdem die Zahlung der teureren Krippenbeiträge 
bei und ist in ihren gesamten Folgekosten für das Land nicht absehbar, 
da die Elternbeiträge nicht prozentual an die Gesamtpersonalkosten 
geknüpft werden.

Erstaunlich ist außerdem, dass die Landesregierung nun nicht mehr auf 
das Urteil des Bundesverfassungsgerichts wartet, sondern das Gesetz wohl 
vorher einbringen wird. Genau das ist der LINKEN bei der Einbringung 
ihres Gesetzes zum Vorwurf gemacht worden.“