veröffentlicht am Montag, 12. Februar 2024
Magdeburg. Zu einer Lesung mit Dorothea Kromphardt laden am 13. März, 13.30 Uhr das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt und die Medizinische Zentralbibliothek ein. Die Autorin, Schauspielerin und Klinik-Clownin erzählt in ihrem Buch „Seifenblasen aus Tränenwasser“ herzergreifende Geschichten, die sie als Klinik-Clown Knuddel bei der Begleitung von Kindern und jungen Erwachsenen in ihrer letzten Lebensphase erfahren hat. Im Rahmen der Veranstaltung stellen sich außerdem die Vereine „Magdeburger Klinik-Clown e. V.“ und „Menschenzauber e. V.“ vor, die „Menschen in außergewöhnlichen Situationen“ unterstützen wollen.
Die Lesung findet in der Medizinischen Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, Haus 41 statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Knallrote Wuschelperücke, karierte Pluderhose, riesige Schuhe und eine leuchtend rote Nase sind Knuddels Markenzeichen. Knuddel ist Klinikclown, das zweite Ich der Autorin Dorothea Kromphardt. Viele Jahre begleitete er (sie) todkranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem letzten Weg.
In seiner ganz eigenen, tiefberührenden Sprache erzählt Knuddel ihre Geschichten. Knuddel und „seine“ Kinder zeigen uns auf beeindruckende Weise, dass auch das schmerzhaft Unabänderliche beglückende Momente bereithalten kann. Ja, die Angst vor dem Sterben macht uns stumm. Doch es ist an der Zeit, dass wir unsere Sprache wiederfinden. Dieses Buch ist ein erster Schritt.
Dorothea Kromphardt gelingt es in ihrem Buch, das 2021 im Bertuch-Verlag erschienen ist, das berührende Thema Abschied vom Leben auf einfühlsame und ermutigende Weise darzustellen.
Mit Trauer, Abschied, Hoffnung schöpfen beschäftigen sich auch die Mitglieder der Vereine „Magdeburger Klinikclowns e. V.“ und „Menschenzauber e. V.“.
Lachen ist gesund! Die Mitstreiter der Magdeburger Klinikclowns wollen „miteinander viel Gutes in die Welt (…) bringen: sprich Lebensfreude, Fantasie und Immunstärkung per Lachen und Kichern". Dafür gehen Sie seit nunmehr 20 Jahren in die Krankenzimmer und Flure, zu den Kindern, Familien und zum Personal.
„Weil Bilder Freude machen“ schaffen die Unterstützer des Vereins „Menschenzauber e. V.“ durch kostenfreie Fotoshootings mit Kostümen, Make-up und Tieren zauberhafte Momente, um Menschen mit Beeinträchtigungen als integralen Teil der Gesellschaft zu feiern.
Durch diese einzigartige Initiative entstehen nicht nur bezaubernde Bilder, sondern auch ein Raum der Freude und Integration. „Menschen in außergewöhnlichen Situationen“ – bewusst hat sich der 2018 gegründete Verein gegen eine enge Definition der Zielgruppe entschieden. (
https://www.menschenzauber.de/)
Am 3. März wird jährlich der Weltfehlbildungstag (World Birth Defects Day
https://www.worldbirthdefectsday.org) begangen. Jedes Jahr werden weltweit acht Millionen Kinder mit einer schweren angeborenen Fehlbildung geboren. Fehlbildungen betreffen Kinder unabhängig von Geburtsort oder ethnischer Zugehörigkeit. Sie sind eine der häufigsten Todesursachen bei Säuglingen und Kleinkindern weltweit. Diejenigen, die überleben und mit angeborenen Fehlbildungen leben, haben ein erhöhtes Risiko für lebenslange Einschränkungen. Weltweit wird gemeinsam mit Partnern aus Universitätskliniken und anderen Einrichtungen der medizinischen Versorgung daran gearbeitet, die Stigmatisierung dieser Kinder zu verringern, die Möglichkeiten der Prävention und Pflege zu verbessern und das Bewusstsein für die Auswirkungen von angeborenen Fehlbildungen zu schärfen.
Mit dieser Lesung möchte das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt in Magdeburg auf den unterschiedlichen Umgang mit der damit oft verbundenen Trauer aufmerksam machen, wenn die Lebensreise, verursacht durch Krankheit oder Fehlbildungen, endet. Wir laden ein in den Austausch darüber zu kommen, was hilft die Verletzlichkeit und Endlichkeit des Lebens anzunehmen. Fortbildungspunkte der Ärztekammer Sachsen-Anhalt wurden beantragt.
Die Medizinische Zentralbibliothek, eine Einrichtung der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität, bietet Dienstleistungen und Informationsmedien zur Unterstützung der Angehörigen der Universitätsmedizin Magdeburg in Lehre, Forschung und Krankenversorgung. Sie steht der medizinisch interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Darüber hinaus ergänzt die Bibliothek mit öffentlichen Ausstellungen und Veranstaltungen das kulturelle Angebot der Stadt und der Region.
Text: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Symbolfoto: pixabay
