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TV-Tipp-News: Reportage „Lebensretter“ ab 20:15 Uhr im MDR


Veröffentlicht am 15. Juni 2023

Ende Mai 2013: Das Wetter spielt verrückt. Tagelanger Dauerregen bringt die Flüsse in Ost- und Mitteleuropa zum Anschwellen. Wie schon 2002, als die Jahrhundertflut in Mitteldeutschland wütete, blicken die Menschen wieder voller Sorge auf die steigenden Pegel an Elbe, Mulde, Elster und Saale. Was niemand glauben will, doch alle fürchten, tritt tatsächlich ein: es kommt so schlimm wie 2002 - mancherorts sogar noch schlimmer.

So vereinigen sich in Sachsen-Anhalt die Hochwasserscheitel von Saale und Elbe zu neuen Rekordwasserständen. Die Altmark ist bedroht. Mehrere Deiche drohen zu brechen. Detlef Schöning und Florian Meyer von der Freiwilligen Feuerwehr kämpfen gemeinsam mit vielen Freiwilligen darum, den Deich bei Hohengöhren zu halten - mit Erfolg. Doch nur Stunden später und wenige Kilometer entfernt bricht am 10. Juni 2013 der Damm bei Fischbeck. Auf 90 Meter Breite fluten nun eine Million Liter Wasser pro Minute den Elbe-Havel-Winkel.

Drei Monate zuvor haben hier die Eheleute Bernd und Helga Döring ihr Haus erworben. In Hohengöhren hat das Rentnerpaar seinen Alterssitz bezogen. Die beiden stammen aus Bitterfeld, haben dort im Jahr 2002 schon einmal alles Hab und Gut an die Flut verloren. Elf Jahre später kommt das Wasser wieder. Die Dörings müssen wie so viele ihrer Nachbarn evakuiert werden und tatenlos mitansehen, wie die Elbe sich ihres Hauses bemächtigt.

Innerhalb weniger Stunden werden die Dörfer der Umgebung zu Halligen im größten Binnensee Deutschlands. Nach einem Tag hat die Elbe ein riesiges Areal geflutet, zweimal größer als die Fläche der Müritz. Einige der Bewohner bleiben in ihren Dörfern. Tiere müssen versorgt, Hab und Gut will beschützt werden. Monika Horn und Verena Primus erzählen vom Leben als "Insulaner". Ohne Strom und ohne Wasser organisieren sie ein Leben, dass sich plötzlich fernab jeglicher Zivilisation abzuspielen scheint.

300 Kilometer südlich, im erzgebirgischen Reichstädt bei Dippoldiswalde wähnen sich die Anwohner bereits in Sicherheit vor der großen Flut. Das Wetter ist heiß und die Sandsäcke sind zum Trocknen auf die Leine gehängt. Doch dann zieht ein schweres Gewitter auf. Immense Regenfälle sorgen innerhalb weniger Minuten für eine unvorstellbare Schlammlawine, die das Dorf und auch das Haus der Eheleute Jan und Heike Hellmann heimsucht. Mit letzter Kraft kann sich der Ehemann aus den Fluten befreien, die ihn in seinem Keller überraschen.

Im Mittelpunkt der Sendung stehen neben den Menschen, denen ein Unglück widerfahren ist, auch mutige Ersthelfer, die selbstlos anderen zu Hilfe geeilt sind. Aber auch professionelle Retter wie Sanitäter, Ärzte und Feuerwehrleute, die nicht selten auch Mut und Ausdauer benötigen, werden in der Sendung vorgestellt. Die Beiträge zeigen reale Rettungsaktionen, die an Originalschauplätzen nachgestellt werden. Dabei wird das Drehteam von medizinischen Einsatzkräften, der Feuerwehr und der Hubschrauberrettung unterstützt. Experten schätzen die Situation ein und beschreiben Gefahren und Risiken.

Text / Foto: ARD / MDR/Alexander Friederici