Berlin, 18.06.2019
Betriebs- und Personalräte aus 110 Nahverkehrsunternehmen haben bei
der diesjährigen Nahverkehrs-Konferenz der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine sogenannte Kasseler
Erklärung verabschiedet, in der sie Forderungen zur Bewältigung des
Klimawandels und zur Verkehrswende erheben. Darin fordern sie den
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie Maßnahmen zur
Verkehrsverlagerung auf den öffentlichen Verkehr. Zugleich bekennen
sich die Betriebs- und Personalräte zu emissionsfreien Fahrzeugen.
Der öffentliche Nahverkehr müsse endlich als unverzichtbarer
Bestandteil einer nachhaltigen Klimapolitik begriffen und akzeptiert
werden, heißt es in der Erklärung.
Die in den öffentlichen Nahverkehr gesetzten Erwartungen zum
Klimaschutz könnten allerdings nur erfüllt werden, wenn ausreichende
Investitionen in die Infrastruktur und vor allem für gute
Arbeitsbedingungen, Entlohnung und mehr Personal getätigt werden.
Die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs müsse auf solide Füße
gestellt werden. Die Betriebs- und Personalräte schlagen hierzu eine
Abgabe für Unternehmen nach französischem Vorbild vor.
"Klimawandel gibt es nicht zum Nulltarif", betont
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Im öffentlichen
Nahverkehr wird seit zwei Jahrzehnten nur gespart. Wer es mit der
Verkehrswende ernst meint, stellt die Finanzierung für den Ausbau des
ÖPNV und gute Arbeitsbedingungen und Entlohnung sicher."