Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Chef
des Deutschen Hausärzteverbandes pocht darauf, Risikogruppen bei
Auffrischimpfungen vorzuziehen. "Ich wundere mich darüber, wie viel
Aufmerksamkeit die Booster-Debatte aktuell erfährt, wo die größere
Herausforderung doch eindeutig beim ungeimpften Bevölkerungsanteil liegt",
sagte Ulrich Weigeldt der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
"Das scheint ja auch die Kanzlerin so zu sehen."
Bezüglich der Auffrischungsimpfung wolle er
bei jüngeren Impfwilligen um Verständnis bitten: Viele Hausärzte hielten sich
an die Stiko, deren Empfehlungen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse
widerspiegele. "Zudem gilt es - wie auch im vergangenen Frühjahr -
zunächst die gefährdetste Patientengruppe zu schützen und das sind vorrangig
Hochbetagte und Immungeschwächte", sagte Weigeldt. "Angesichts des
hohen saisonalen Arbeitsaufkommens in den hausärztlichen Praxen etwa wegen der
Infektwelle, Grippeschutzimpfung und Corona-Versorgung, ist zudem ein
geordneter Impfprozess für die Praxen hilfreich, bei dem die vulnerablen
Gruppen nach und nach geimpft werden", so Weigeldt.
Der geschäftsführende
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt dafür geworben, dass
sich auch unter 70-Jährige ohne besondere Vorerkrankungen, deren letzte Impfung
mehr als sechs Monate her ist, mit einer Auffrischungsimpfung schützen lassen.
Text / Foto: dts Nachrichtenagentur