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TV-Tipp-News: „Milla Meets Moses“ ab 20:15 Uhr auf arte


Veröffentlicht am 19. Juli 2023

Milla trifft Moses - vielmehr wird sie bei der ersten Begegnung buchstäblich von ihm umgehauen. Obwohl Moses sich als Herumtreiber und Gelegenheitsdealer entpuppt, nimmt sie ihn mit zu sich nach Hause, um ihn ihren Eltern vorzustellen. Anna und Henry, eine ehemalige Konzertpianistin und ein ziemlich entspannter Psychiater, sind alles andere als begeistert von Millas neuem Freund. Während Milla sehr offen und direkt ihre Zuneigung zu dem jungen Mann zeigt, versuchen ihre Eltern, weitere Treffen zu verhindern.

Doch die Lebensfreude der unheilbar krebskranken Milla und ihre Sehnsucht, die Liebe und die Welt zu entdecken, stellen die Familie auf den Kopf. Als die Eltern merken, dass Moses ihrer kranken Tochter sichtlich guttut, nehmen sie ihn trotz ihrer Bedenken bei sich auf und werden dabei mit ihren eigenen Schwächen konfrontiert. Die Mutter wirft sich einen Cocktail aus Xanax und Xoloft ein, während sie ihre Tochter zu beschützen versucht. Die Tabletten verschreibt ihr der eigene Mann, Henry. Dieser arbeitet als Psychiater, schafft es jedoch selbst nur unter großer Anstrengung, die Fassade von Normalität aufrechtzuerhalten. Innerlich hat auch er angesichts der tödlichen Krankheit seiner Tochter längst das Gleichgewicht verloren und behilft sich mit der gelegentlichen eigenen Verabreichung von Morphium. Doch der Eintritt von Moses in das Leben der Familie verändert etwas. Langsam kommt diese seltsam neurotische Gemeinschaft zusammen und findet gemeinsam Trost.

„Milla Meets Moses“, das Drehbuch basiert auf dem Theaterstück „Babyteeth“ von Rita Kalnejais, feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Venedig im Rennen um den Goldenen Löwen. Toby Wallace wurde dort für seine Darstellung des Moses mit dem Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Den Preis hätte ohne weiteres ebenso Eliza Scanlen („Little Women“) verdient gehabt, so intensiv und gewagt ist ihre Verkörperung der aufmüpfigen Krebspatientin.

Text / Foto: programm.ard.de / Lisa Tomasetti