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Strompreis 24.11.

Wirtschaft-News: Energiepreise bedrohen Jobs - Beschäftigte der Novelis Nachterstedt demonstrieren heute


veröffentlicht am 24. November 2023

Beschäftigte der Novelis Deutschland GmbH, Werk Nachterstedt und der Novelis Sheet Ingot GmbH demonstrieren am
24. November ab 11:00 Uhr vorm Werkstor für Brückenstrompreis

300 Beschäftigte bei Kundgebung in Nachterstedt erwartet.
Beschäftigte der Novelis Deutschland GmbH, Werk Nachterstedt und der Novelis Sheet Ingot GmbH fürchten aufgrund der Strom/Energiekosten um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze

Axel Weber, Geschäftsführer der IG Metall: „Die Ampelkoalition muss ihr Strompreispaket gezielt nachbessern.“
Magdeburg – Wegen der anhaltend hohen Strompreise drohen bundesweit in den energieintensiven Industrien Stellenabbau und Verlagerungen. Unter dem Motto „Brückenstrompreis jetzt!“ ruft die IG Metall Magdeburg-Schönebeck für Freitag den 24. November 2023 die Beschäftigten der beiden Novelis-Werke zu einer Protestkundgebung auf, um die Bundesregierung zum Handeln zu drängen.

Treffpunkt ist um 11:00 Uhr vor dem Werkstor. Erwartet werden rund 300 Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht.

Nico Edler, Vorsitzender des Betriebsrats, warnt: „Hier arbeiten gut ausgebildete, motivierte und engagierte Kolleginnen und Kollegen mit hoher Fachkenntnis. Gemeinsam stellen wir Qualitätsprodukte her, die in Deutschland und darüber hinaus gefragt sind. Es darf nicht sein, dass unser Standort wegen zu hoher Energiekosten seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren droht. Die Bundesregierung ist in der Verantwortung, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, sodass die Strompreise, aber auch die sonstigen Energiepreise wieder international konkurrenzfähig werden. So wie das die Politik zum Beispiel in Frankreich oder Spanien auch tut.“

Zur Kundgebung aufgerufen hat die IG Metall Magdeburg-Schönebeck. Deren Geschäftsführer, Axel Weber, sagt: „Die energieintensiven Betriebe treffen die anhaltend hohen Strompreise besonders hart, zumal sie im internationalen Wettbewerb stehen. Hier brauchen wir dringend eine Brückenlösung, bis in einigen Jahren in Deutschland genügend günstiger Strom aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht. Das neue Strompreispaket der Ampelkoalition greift definitiv zu kurz und entlastet die Unternehmen, die es besonders nötig haben, nur marginal. Die Koalition muss ihr Paket gezielt nachbessern. Sonst drohen gute bezahlte, tariflich abgesicherte Industriearbeitsplätze verloren zu gehen.“

Hintergrund:
Die Strompreise in Deutschland haben sich durch die Energiekrise vervielfacht und sind bis heute von einer Normalisierung weit entfernt. Energieintensive Branchen trifft das besonders hart und gleich zweifach: Aufgrund ihrer spezifischen Produktionsprozesse ist der Energiebedarf hoch und die Produktionskosten somit teuer, gleichzeitig stehen die Unternehmen im internationalen Wettbewerb mit Ländern, in denen Strom deutlich günstiger zu haben ist. Die IG Metall hält darum eine gezielte Stützung der betroffenen Betriebe so lange für unumgänglich, bis genügend günstiger Strom aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht.

Zum Konzept der IG Metall gehört zwingend, dass die Preisdeckelung an Bedingungen geknüpft ist: Profitieren dürfen nur Unternehmen mit Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Investitionen in die Transformation.

Die Schuldenbremse darf der Finanzierung des notwendigen ökologischen Umbaus der Wirtschaft nicht im Weg stehen, fordert die IG Metall auch mit Blick auf die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Die Mittel des Klima- und Transformationsfonds finanzieren zentrale Projekte im Umbau zu einer grünen Wirtschaft. Die Politik müsse für diese Aufgaben weiterhin die nötigen Mittel zur Verfügung stellen – sonst seien Klimaschutz und Beschäftigung in Gefahr.

 

 Text / Foto: IG Metall Magdeburg-Schönebeck / pixabay