BDI Bundesverband der Deutschen Industrie - Donnerstag, den 27. Februar 2020
Berlin (ots) - BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang (Foto) äußert sich zu den aktuellen Entwicklungen beim Corona-Virus: "Die Corona-Epidemie ist ein Stresstest für die Wirtschaft, den einige Lieferketten mit starkem China-Fokus derzeit nicht bestehen" - "Die Corona-Epidemie ist ein Stresstest für die Wirtschaft, den einige Lieferketten mit starkem China-Fokus derzeit nicht bestehen. Die Auswirkungen des Virus sind in der globalen Wirtschaft und der exportorientierten deutschen Industrie deutlich zu registrieren. Die mehr als 5.000 deutschen Unternehmen in China sind derzeit in Beschaffung, Produktion und Absatz stark eingeschränkt.
- Unternehmen mit Produktion in China oder dem Bezug von
Vorprodukten aus China sind betroffen und müssen laufend die Risiken
für Beschaffung und Absatz bewerten. Unsere Unternehmen arbeiten
unter Hochdruck daran, Abhängigkeiten von einzelnen Unternehmen zu
reduzieren und Konzentrationsrisiken zu minimieren.
- Trotz der Stützungsmaßnahmen Pekings wird die wirtschaftliche
Aktivität durch teils widersprüchliche Sicherheitsmaßnahmen der
Behörden behindert. Viele deutsche Unternehmen haben vor Ort
Taskforces gebildet, die eine regelmäßige aktuelle Bestandsaufnahme
der Lieferkette vornehmen und prüfen, wie das Anlaufen der Produktion
voranschreitet.
- China ist unser größter Handelspartner weltweit. Auf die
Volkswirtschaft entfielen zuletzt rund 8,5 Prozent des gesamten
deutschen Außenhandels. Die Unsicherheit über die Auswirkungen des
Virus ist groß. Der Konjunktur drohen spürbare negative Effekte.
- Die deutsche Industrie fordert ein koordiniertes
wirtschaftspolitisches Vorgehen der Bundesregierung. Neben dem
Gesundheitsschutz muss die Politik ab sofort auch das wirtschaftliche
Krisenmanagement in den Fokus nehmen. Die Bundesregierung muss jetzt
rasch die vom Bundeswirtschaftsministerium angekündigten
wirtschaftspolitischen Impulse für eine Belebung des Wachstums
anschieben."