veröffentlicht am Donnerstag, 18. Januar 2024
Magdeburg. Den aktuellen Bericht des Bundesfamilienministeriums zum Kita-Qualitäts-Gesetz kommentiert Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke: „Das Bundesfamilienministerium hat den aktuellen Bericht zum bundesweiten Kita-Qualitäts-Gesetz veröffentlicht. Die Mittel des Bundes werden hier im Land eingesetzt, um die Mehrkindregelung bei den Elternbeiträgen umzusetzen und um Fachkräfte für Kitas zu gewinnen. Tatsächlich liegt die Zahl der zu betreuenden Kinder pro pädagogische Fachkraft in Sachsen-Anhalt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Bei Kindern unter 3 Jahren betreut jede Fachkraft durchschnittlich 5,6 Kinder (Bundesdurchschnitt: 4,0). Bei Kindern von 3 Jahren bis Schuleintrittsalter betreut jede Fachkraft 10,1 Kinder in Sachsen-Anhalt (Bundesdurchschnitt: 7,8).
Sachsen-Anhalt hat noch immer einen der bundesweit schlechtesten Personalschlüssel in den Kitas. Für mittelbare pädagogische Aufgaben, neben der direkten Betreuung der Kinder, wie beispielsweise Elterngespräche führen, steht keine Zeit zur Verfügung. Im Bundesschnitt werden hierfür hingegen 9 Prozent der Arbeitszeit angerechnet. Diese nachteiligen Rahmenbedingungen für pädagogische Fachkräfte führen zu steigenden Arbeitsbelastungen. Die Folge: Personalausfälle, Zusammenlegung von Gruppen, verkürzte Öffnungszeiten und zahlreiche Überstunden.
Der Ruf der Fachkräfte aus den Kitas im Land ist laut. Auch die Landesregierung muss diesen hören. Sachsen-Anhalt kann es sich nicht leisten, bei den Kleinsten zu sparen. Sie brauchen motivierte Fachkräfte für eine wirklich gute Betreuung und qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung. Die Landesregierung ist jetzt gefordert, mehr Fachkräfte für die Kitas im Land zu gewinnen, sie zu halten und ihre Arbeitsbedingungen dauerhaft zu verbessern.“
Text: Fraktion Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt
Foto: Rayk Weber
