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Magdeburg-News: Linken-Politikerin Anger fordert langfristigen Erhalt der Sprach-Kitas in Sachsen-Anhalt



veröffentlicht am Donnerstag, 2. November 2023

Magdeburg. Nachdem der Bund aus dem Förderprogramm der Sprach-Kitas ausgestiegen ist, übernimmt nun das Land Sachsen-Anhalt seit dem 1. Juli 2023 bis zum 31. Dezember 2024 die Finanzierung der Sprach-Kitas über das Kita-Qualitätsgesetz. Dazu erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin Nicole Anger (Foto) der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt:

»Nach einer langen Hängepartie von Bund und Land sind nun Ende Oktober die meisten der Sprach-Kitas mit entsprechenden Zuwendungsbescheiden versehen. Das heißt, sie können ihre wichtige Arbeit für die sprachliche Entwicklung der Jüngsten bis Ende 2024 fortsetzen. Aber bis dahin ist nicht mehr viel Zeit.

Sollten die meisten der Sprachkitas bereits Sicherheit zum 1. Juli diesen Jahres haben, gab es die Bescheide erneut nach einer langen Verzögerung. Dies birgt immer viele Unsicherheiten für die so wichtigen Fachkräfte, die Einrichtungen aber auch für die Kinder und Familie. Und das in einer Zeit, in der die Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass die Kleinsten ansteigende Defizite in der sprachlichen Entwicklung haben. Sprachfachkräfte sind ein Gewinn für jede Einrichtung, wo sie eingesetzt sind. Sie haben Zeit, ein Buch vorzulesen, Geschichten zu erzählen und dabei aktiv die Sprachentwicklung zu fördern.

Doch blickt man auf die Verteilung der Sprachfachkräfte, dann gibt es im Land große Unterschiede: Im Landkreis Salzwedel existiert genau eine halbe Stelle - im Harz hingegen 17,5 Stellen. Das ist eine Unausgewogenheit und hier ist das Land dringend in der Pflicht, gleichwertige Lebensbedingungen und damit gleichwertige Bedingungen für ein gutes Aufwachsen zu schaffen. Eine Sprachfachkraft gehört in jede Kita! Aber genau das wird verhindert, denn der Träger der Einrichtung muss mit eigenem Geld in das Programm gehen. Das können nicht alle. Die Pauschalen für die Sprachfachkräfte liegen deutlich unter dem tariflichen Niveau, das Land gewährt wohlwissend keine Vollfinanzierung. Aus dem Grunde sind bereits Landkreise wie Anhalt-Bitterfeld, Magdeburg und Halle mit einigen Einrichtungen ausgestiegen. Ihnen fehlt schlichtweg das Geld.

Nun werden also 215 Sprachfachkräfte mit jeweils einer halben Stelle im Land gefördert. Diese leisten eine wertvolle Arbeit! Und diese gehört ab 2025 verstetigt. Dafür muss die Landesregierung Vorsorge tragen. Aus dem Entwurf des Haushaltes für das kommenden Jahr wird das nicht ersichtlich. Aus diesem Grunde stellt die Fraktion DIE LINKE bei den Haushaltsberatungen den Antrag, die Finanzierung der Sprach-Kitas über 2024 hinaus fortzuführen.«


Text: DIE LINKE. Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt
Foto: Ben Gross