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Sachsen-Anhalt-News: Alter Badetzer Teich soll zu Refugium für heimische Wasservögel werden



veröffentlicht am Donnerstag, 28. September 2023

Zerbst/Magdeburg. Hier gehen Arten- und Klimaschutz Hand in Hand: Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner hat sich heute vor Ort ein Bild von den laufenden Arbeiten zur Vernässung des Alten Badetzer Teiches gemacht. Westlich von Zerbst/Anhalt (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) wird unter Federführung des Biosphärenreservats Mittelelbe derzeit die alte Stauanlage im Rennegraben instandgesetzt. Das Ziel: Die rund 20,5 Hektar große Grünwiese am ehemaligen Teichstandort soll zwischen Oktober und Juni vernässt werden, um einerseits Lebensraum und Rastplatz für Vogelarten wie Kranich, Kiebitz oder Bekassine zu schaffen und andererseits die Freisetzung von CO2 aus dem darunter liegenden Torfboden zu stoppen. Das Projekt wird mit rund 15.000 Euro aus der Artensofortförderung des Umweltministeriums finanziert.

Eichner sagte: „Nach der probeweisen Inbetriebnahme der Stauanlage im Frühjahr 2022 hat die heimische Vogelwelt das geschaffene Biotop innerhalb kürzester Zeit angenommen. Mit der grundhaften Sanierung wollen wir jetzt den Grundstein dafür legen, dass der alte Badetzer Teich langfristig zum wertvollen Lebensraum für Vögel werden kann. Darüber hinaus verhindert die Vernässung der Wiese die Freisetzung von jährlich rund 820 Tonnen CO2 aus dem darunter liegenden Torfboden. Das Projekt verbindet also Arten- und Klimaschutz.“

Der „Alte Badetzer Teich“ ist Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst“. Im Zuge der Artensofortförderung wird neben der Sanierung der Stauanlage vorerst der Ertragsausfall des Landbewirtschafters für die Vernässung von Anfang Oktober 2023 bis Ende Juni 2024 finanziert. Zeitgleich sollen Ideen für ein langfristiges Bewirtschaftungskonzept der vernässten Flächen inklusive biotopaufwertender Maßnahmen entwickelt werden. Im Zuge des Probestaus von März bis Mai 2022 wurde die Fläche von bis zu 1.000 Kranichen sowie von Watvögeln wie Grünschenkel oder Bekassine als Rastplatz genutzt. Zudem brüteten dort Kiebitze.


Text: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
Foto: Jens Schlüter