header-placeholder


image header
image
Alter11.08

Gesundheit-News: Was wir tun können, damit es uns gut geht? "Im Alter sind wir am glücklichsten" - Einfach älter werden


veröffentlicht am 14. August 2023

Einfach älter werden, sagt Glücksexperte Tobias Esch im "Senioren Ratgeber"
Baierbrunn (ots). Im Alter häufen sich Beschwerden, vieles wird anstrengend, die eigene Endlichkeit rückt näher. 
Da liegt die Vermutung auf der Hand: je älter der Mensch, desto unglücklicher. "Stimmt nicht", sagt Professor Tobias Esch, Arzt und Gesundheitswissenschaftler an der Universität Witten/Herdecke. Im Gespräch mit dem Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" betont er: "Im Alter sind wir am glücklichsten."

Großes Glücksempfinden trotz Einschränkungen
Nach Informationen des Glücksexperten haben Menschen in Sachen Zufriedenheit ihren statistischen Tiefpunkt im mittleren Teil des Lebens. "Danach kommt es zu einem Anstieg, der weit über das Niveau der Jüngeren geht. Die glücklichsten Menschen sind demnach die Alten!"

Um im Alter Glück zu empfinden, brauche es "Leitplanken", so Glücksexperte Esch, doch diese Leitplanken seien relativ weit. "Angenommen, jemand hat ständig Schmerzen, muss einen belastenden Verlust verkraften und hat noch Streit mit den Kindern - dann ist die Herausforderung möglicherweise so groß, dass er oder sie nicht dazu kommt, Glück zu empfinden." Allerdings sei das eher die Ausnahme als die Regel: "Bei fast 90 Prozent konnten wir im Rahmen von Befragungen trotz Einschränkungen ein großes Glücksempfinden feststellen", so Esch.

Mehr generationsübergreifender Austausch
Eine wichtige Rolle spielt dabei der Erfahrungsschatz. Also zum Beispiel: Das hatte ich schon, das war nicht schön, aber das wird wieder. "Man hat erlebt und überlebt", verdeutlicht Professor Esch. "An derlei Erfahrungen lässt sich gerade in Krisenzeiten anknüpfen." Zudem reagieren wir im Alter weniger auf negative Emotionen. Dafür werden positive Emotionen wie mit einem Schwamm aufgesogen.
Die Menschen würden gut daran tun, wieder mehr in den generationsübergreifenden Austausch zu gehen, sagt Gesundheitswissenschaftler Tobias Esch. "Wir brauchen eine Gesellschaft, die die Schönheit des Alters sichtbar macht."


Text / Foto: Wort & Bild Verlagsgruppe - news aktuell / Shutterstock / Robert Kneschke