Veröffentlicht am 12. Oktober 2023
Jannik und Tai, beide 17, sind Außenseiter. An der Schule werden sie von ihren Mitschülerinnen nur „Fetti“ und „Fidschi“ genannt - und auch Direktor Lamprecht hat sie auf dem Kieker. Der Klassik liebende Jannik bekommt eines Abends von seinem Kumpel Tai ein Video zugeschickt, auf dem Lamprecht sturzbesoffen auf einer Parkbank vor sich hin vegetiert. Der sonst eher stille Jannik wittert ein Abenteuer und flitzt durch das nächtliche Berlin zu Tai, der ihm stolz die Aufnahmen des torkelnden und sich übergebenden Rektors präsentiert.
Übermütig und ungeniert schleppen die beiden den fast bewusstlosen Mann - vorbei am nicht besonders kompetenten Concierge - in seine Wohnung in einem modernen Häuserblock. Die Reinigungsfirma von Tais Vater ist für dieses Haus zuständig - daher weiß er, wie die Elektronik in der Wohnung funktioniert und wie man Klingel, Gegensprechanlage und Schließsystem über einen zentralen Computer beim Concierge kontrollieren kann. Und so beschließen die Jungs, zunächst aus Spaß, Lamprecht in seinen eigenen vier Wänden einzusperren. Tai stellt über Bluetooth aus der leerstehenden Nachbarwohnung eine Verbindung zu Lamprechts Laptop her. Als Avatar mit gepitchter Stimme können sie mit ihm kommunizieren und ihn in seiner Wohnung beobachten. Am nächsten Morgen dämmert dem verkaterten Rektor, dass er ein Problem hat ...
Dramatisch, liebevoll, mit Witz und viel Musik: in der Serie „Nackt über Berlin“ von Axel Ranisch zwingen zwei Schüler ihren Direktor zum Seelenstriptease und bringen damit auch ihr eigenes Leben durcheinander. Das Drehbuch zu den sechs 45-minütigen Folgen schrieb Regisseur Axel Ranisch mit Koautor Sönke Andresen auf der Basis seines gleichnamigen Romans. Lorenzo Germeno und Anh Khoa Tr?n spielen die beiden Jugendlichen, Thorsten Merten den Schuldirektor, den die beiden in seiner Wohnung einsperren.
„Nackt über Berlin“ ist eine Produktion von Studio.TV.Film im Auftrag von SWR und ARTE. Die Miniserie „Nackt über Berlin“ wurde 2023 auf dem Filmfest München uraufgeführt.
Text / Foto: programm.ard.de / SWR/Studio.tv.film/Oliver Feist
